Thüringische Landeszeitung (Weimar)
100 Feuerwehrleute im Einsatz
In Arnstadt brannte ein leer stehendes Firmengebäude – Polizei geht von Brandstiftung aus
Was sich zunächst nach einem Brand eines Sperrmüllhaufens anhörte, hat sich am frühen Sonntagmorgen zum größten Feuerwehreinsatz Arnstadts in diesem Jahr entwickelt. Um 3.21 Uhr wegen brennenden Sperrmülls wurde die Einsatzkräfte in die Muhmengasse gerufen wurden. Als die ersten Feuerwehrleute den Parkplatz Alter Friedhof passierten, sahen sie aber einen Feuerschein in der Krappgartenstraße und bogen gleich ab. „Bei unserem Eintreffen hat der vordere Gebäudeteil bereits gebrannt“, so Gruppenführer Tino Otte.
Wie sich herausstellte, war die Muhmengasse keine Falschmeldung, es brannte auch dort. Dieses Feuer hatten Anwohner bereits bemerkt, das andere nicht. Die Feuerwehr Rudisleben rückten sofort mit aus, dann wurden Wehren aus weiteren Ortsteilen alarmiert. Da das Feuer aufgrund der Bauweise nur schwer in den Griff zu bekommen war und sich unter dem Blechdach weiter fraß, forderte man auch Einsatzkräfte aus Ilmenau, Ichtershausen und Stadtilm an.
Alles in allem waren 96 Feuerwehrleute im Einsatz. Dicke Qualmwolken zogen von dem brennenden Gebäude über die umliegenden Häuser. Da hatten Sirenen und Martinshörner schon viele Anwohner aus dem Schlaf geholt. Angrenzende Straßen wurden gesperrt, ebenso der Parkplatz am Alten Friedhof. Da auch Gefahr für das angrenzende Fachwerkhaus einer Familie bestand, wurden die fünf Bewohner, darunter zwei Kinder, geweckt. Sie kamen bei Freunden unter.
Auch gestern Vormittag noch drang Qualm aus dem Dach des Gebäudes, wurde die Drehleiter erneut ausgefahren, pickerten zwei Männer mit langen Haken die Ziegel zur Seite, um an der richtigen Stelle zu gelangen und zu löschen. Bis zum Mittag zog sich der Einsatz hin. Am Nachmittag musste die Feuerwehr erneut ausrücken, weil das Feuer im Bereich des Fußbodens wieder aufgeflammt war.
Nach Lage der Dinge geht die Polizei von Brandstiftung aus und schätzt den entstandenen Schaden auf 100 000 Euro. Die Kripo ermittelt.