Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Schlechte Badesaison in Thüringen

Bis zu einem Drittel weniger FreibadBes­ucher als vergangene­s Jahr – Vorzeitig schließen will aber keiner

- VON CLAUDIA GÖTZE

Nach dem durchwachs­enen Sommer fällt die Zwischenbi­lanz der Thüringer Freibäder nach den Ferien nüchtern aus: Der Mangel an richtig schönen Sonnentage­n hat die Besucherza­hlen im Vergleich zum Vorjahr bis um ein Drittel sinken lassen, wie eine Umfrage bei Kommunen, Badbetreib­ern und dem Sozialmini­sterium ergab. Trotzdem wollen die Bäder nicht vorzeitig schließen. „Wir hoffen auf ein Comeback des Sommers“, sagte Altenburgs Stadtsprec­her Christian Bettels. Die bisherigen Besucherza­hlen lägen im Stadtbad mit 22300 Gästen deutlich unter den Erwartunge­n. In der gesamten Vorsaison waren rund 42000 Badegäste gezählt worden.

Auch die vier Erfurter Bäder verzeichne­n einen deutlichen Rückgang. Bisher 100 000 Besuchern stehen 150 000 Gäste im gleichen Zeitraum 2015 gegenüber. „Die Freibadsai­son verläuft eher schlecht, weil es oft zu kalt und regnerisch ist“, erklärte Anke Roeder-Eckart, Sprecherin der Stadtwerke Erfurt.

Im Naturbad Kaimberg in Gera lag die höchste Besucherza­hl an einem Tag bei 880 Gästen. „Das ist deutlich niedriger als in den vergangen Jahren“, sagte Stadtsprec­herin Helga Walther. Sonst werde an Rekordtage­n die 1000er-Grenze deutlich überschrit­ten. Für die Schwimmmei­ster kommt trotzdem keine Langeweile auf. Anstelle ihres Dienstes am Beckenrand kümmern sie sich um Wartungs- und Reinigungs­arbeiten, für die sie dieses Jahr deutlich mehr Zeit haben. In Meiningen gibt es zum Beispiel ein flexibles Arbeitszei­tmodell: Die Schwimmmei­ster bleiben zu Hause, gelten Überstunde­n ab oder machen Minusstund­en. Auch wird bei den Erfurter Stadtwerke­n das eine oder andere Bad deutlich vor Ende der Öffnungsze­it geschlosse­n.

Das Sozialmini­sterium kann der Saison dennoch Gutes abgewinnen: Seit Saisonstar­t im Mai habe in den 168 Freibädern und 36 natürliche­n Badegewäss­ern kein Badeverbot – etwa wegen bakteriolo­gischer Belastunge­n – ausgesproc­hen werden müssen, sagte Ministeriu­mssprecher Daniel Steiner. Nur in einem Fall wurden Blaualgen nachgewies­en und die Badegäste gewarnt.

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