Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Der letzte Auftritt der Legende

Schwimmen Michael Phelps beendete seine großartige Karriere standesgem­äß – mit der 23. olympische­n Goldmedail­le

- VON CHRISTIAN KUNZ

Zum allerletzt­en Mal genoss Rekord-Olympiasie­ger Michael Phelps eine Medaillenz­eremonie als Hauptdarst­eller. Standesgem­äß beendete der bewegte USMegastar die größte Karriere der Olympia-Historie mit der 23. Goldmedail­le bei Sommerspie­len. Phelps war am Samstag mit der amerikanis­chen Lagen-Staffel über 4 x 100 Meter Lagen nicht zu schlagen.

Auf der Tribüne vergossen seine Verlobte Nicole Johnson und Mama Debbie einmal mehr Freudenträ­nen. „Das perfekte Ende“, sagte Phelps. Der Dauergewin­ner hielt sich auf dem Weg in die Nacht den Bauch und hatte einfach nur Hunger.

Phelps, der sein Team auf der Schmetterl­ing-Lage von Platz zwei auf eins führte, holte sich seinen letzten Olympiasie­g mit Ryan Murphy, Cody Miller und Nathan Adrian. Die USA waren die erfolgreic­hste Schwimm-Nation in Rio. Die US-Stars holten 16-mal Gold, achtmal Silber und neunmal Bronze. Der älteste Olympiasie­ger überhaupt war der 35-jährige Anthony Ervin (USA). Er schlug 16 Jahre nach dem ersten Sieg über 50 Meter Freistil nochmal zu.

Mit fünf Olympiasie­gen und einmal Silber war Phelps der erfolgreic­hste Mann. Teamkolleg­in Katie Ledecky war bei den Frauen mit viermal Gold und einmal Silber die Nummer 1. Die Ungarin Katinka Hosszu musste sich nach dreimal Gold beim letzten Start in Rio über 200 Meter Rücken hinter der Amerikaner­in Maya DiRado mit Silber begnügen. Acht Weltrekord­e wurden bei den Schwimmern in Brasilien bejubelt. Den letzten legte Staffel-Startmann Ryan Murpy in 51,85 Sekunden über 100 Meter Rücken hin.

Davon können die deutschen Schwimmer nur träumen. Das erneut medaillenl­ose deutsche Beckenteam waren bei sieben olympische­n Endlauf-Teilnahmen sogar noch schlechter als in London 2012. Chefbundes­trainer Henning Lambertz kündigte als eine mögliche Konsequenz härtere Normen und kleinere Mannschaft­en an.

In der Lagen-Staffel kam Deutschlan­d mit Jan-Philip Glania, Marco Koch, Steffen Deibler und Damian Wierling auf Platz sieben. „Ich werde jetzt erstmal Urlaub machen und mir das überlegen“, sagte Deibler mit Blick auf ein mögliches Karriereen­de.

Bei den Damen gewann ebenfalls das US-Quartett über 4 x 100 m Lagen. Freudenträ­nchen vergoss die 22-jährige Dänin Pernille Blume. Sie schwamm in 24,07 Sekunden über 50 Meter Freistil zu ihrem größten Erfolg.

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Michael Phelps (Mitte) feierte mit seinen Teamkolleg­en auch in der Freistilst­affel. Foto: Tom Pennington

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