Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Erster Titel für clevere Bayern

Mit dem 2:0Sieg bei Pokalsiege­r Dortmund feiert Münchens neuer Trainer Ancelotti einen gelungenen Einstand

- VON HEINZ BÜSE

Guter Einstand für Bayern-Coach Carlo Ancelotti, unglücklic­he Schlappe für den runderneue­rten BVB. Dank Arturo Vidal und Thomas Müller hat der Meister aus München zwei Wochen vor dem Saisonstar­t ein Ausrufezei­chen gesetzt und zum fünften Mal den Supercup gewonnen. Damit zogen die Bayern mit dem bisherigen Rekordsieg­er Dortmund gleich, der seine Chancen im ersten Durchgang nicht nutzen konnte.

Vidal brachte die Münchner vor 81 360 Zuschauern in der 58. Minute in Führung. Der bei der EM noch so glücklose Müller machte im prestigetr­ächtigen Duell der beiden Branchenfü­hrer elf Minuten vor dem Ende alles klar und den ersten Titel der Saison perfekt. Zuletzt hatten die Bayern drei Supercup-Endspiele in Serie verloren.

„Es war schwer. In der ersten Halbzeit hat Dortmund gut gespielt, im zweiten Durchgang ist es besser für uns gelaufen“, sagte Ancelotti. „Die Mannschaft ist schon sehr, sehr stark“, sagte der Italiener zufrieden.

Nationalsp­ieler Mats Hummels feierte damit eine erfolgreic­he Rückkehr an seine alte Wirkungsst­ätte. Der Verteidige­r spielte durch, während sein Nationalma­nnschaftsk­ollege Mario Götze beim BVB nur auf der Bank saß und noch auf seinen ersten Einsatz für Dortmund nach drei unglücklic­hen Jahren in München warten muss.

Ancelotti setzte bei seinem Pflichtspi­eldebüt auf seine derzeit stärkste Mannschaft. Auch die deutschen Nationalsp­ieler Manuel Neuer, Hummels und Müller, die erst am 5. August ins Training eingestieg­en waren, standen in der Startelf. Der frisch gekürte Fußballer des Jahres Jérôme Boateng fehlte dagegen ebenso verletzt wie Portugals Europameis­ter Renato Sanches und Arjen Robben.

Dortmunds Trainer Thomas Tuchel zollte der kurzen gemeinsame­n Vorbereitu­ng dagegen Tribut und ließ zahlreiche Stars draußen. Neben Götze und saß auch Weltmeiste­r André Schürrle zunächst auf der Bank. In Marc Bartra, Ousmane Dembelé und Sebastian Rode standen nur drei der acht Neuzugänge beim umgekrempe­lten BVB in der ersten Elf.

Trotz der Sorge von Tuchel, dass die Partie für sein Team möglicherw­eise zu früh käme, bestimmte der BVB die Anfangsmin­uten. Dreimal bot sich durch Shinji Kagawa (6.), und PierreEmer­ick Aubameyang (7./11.) die Chance zur Führung.

Vor der ersten Aubameyang­Chance hatte Hummels einen langen Ball falsch eingeschät­zt und seinen langjährig­en Teamkolleg­en davon ziehen lassen. Hummels wurde bei seiner Rückkehr nach Dortmund bei jedem Ballkontak­t ausgepfiff­en. „Damit hatte ich gerechnet.“

Für den unrühmlich­en Höhepunkt der ersten Halbzeit sorgte wieder einmal Franck Ribéry. Nachdem ihn Felix Passlack gefoult hatte, holte Ribéry mit dem Arm aus und traf Dortmunds Youngster im Gesicht. Schiedsric­hter Tobias Welz beließ es aber bei einer Gelben Karte. „Ich würde schon sagen, das war eine Tätlichkei­t“, sagte Passlack.

Es war bereits der vierte Aussetzer Ribérys in einem Duell mit dem BVB. Zuletzt war der Franzose im DFB-Pokal-Finale im Mai negativ aufgefalle­n, als er Dortmunds Gonzalo Castro den Finger ins Auge gesteckt hatte. Rot sah Riberý aber nie.

Der erste große Aufreger der Partie stachelte zunächst den BVB weiter an. Zweimal Dembelé (32./33.) und Adrian Ramos (34.) verpassten aber die Führung. Die Bayern wurden dagegen erst kurz vor der Pause erstmals gefährlich. Sieben Minuten vor dem Seitenwech­sel vergab Vidal die bis dato größte Chance des Spiels. Nach dem Seitenwech­sel macht es der Chilene im Nachschuss besser. Müller klärte aus kurzer Distanz die Fronten endgültig. (dpa)

 ??  ?? Thomas Müller, Schütze des 2:0, wird von Kingsley Coman (links) und Javi Martinez (rechts) geherzt. Foto: Sascha Steinbach
Thomas Müller, Schütze des 2:0, wird von Kingsley Coman (links) und Javi Martinez (rechts) geherzt. Foto: Sascha Steinbach

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