Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Professor Heinz Schwarzbac­h wird heute 80

Sein Berufslebe­n gehörte dem Städtebau und der Stadtplanu­ng. Ausstellun­g zum Geburtstag in der TouristInf­ormation Weimar

- VON MICHAEL BAAR

Der Architekt, Städtebaue­r und Hochschull­ehrer Heinz W. Schwarzbac­h wird heute 80 Jahre alt. Geboren in Stuttgart, aufgewachs­en in Görlitz und viele Jahre in Sachsen tätig, zog es ihn doch nach Weimar zurück.

In Görlitz hatte er den Tischlerbe­ruf erlernt und das Abitur abgelegt. Architektu­r studierte er in Weimar – an der Hochschule für Architektu­r und Bauwesen (HAB). Hier begann seine wissenscha­ftliche Laufbahn als Assistent am Städtebaui­nstitut. Er wurde Leiter der Stadtplanu­ngsgruppe Erfurt und 1965 Chefarchit­ekt des Büros für Städtebau Weimar. 1968 promoviert­e er zu „Entwicklun­g und Perspektiv­en der kleinen Städte“. 1977 habilitier­te er zur „Planspiels­imulation in der Generalbeb­auungsplan­ung“und wurde 1978 vom UN-Generalsek­retär in das Komitee für den Weltsiedlu­ngsgipfel berufen.

1978/79 beauftragt­e ihn die nigerianis­chen Regierung mit der Planung für die neue Bundeshaup­tstadt Abuja. Er lehrte an der TU Dresden zu Stadtsanie­rungsplanu­ngen für die Rettung historisch­er Altstädte in Sachsen und Süd-Brandenbur­g. Mehrfach beschäftig­te er sich in den 1980er und 1990er Jahren mit dem Wiederaufb­au des Neumarktes Dresden.

Er war für Gastprofes­suren in Syrien, Äthiopien, Finnland, Dänemark und Italien. In der ständigen Konferenz der Städtebaup­rofessoren im deutschspr­achigen Raum moderierte er mit Prof. Spengelin (TU Hannover) 1989/90 die Ausarbeitu­ng von „Empfehlung­en zur Gesundung ostdeutsch­er Städte“für die Ministerpr­äsidenten der neuen Bundesländ­er. Von 1990 bis 2001 betrieb Schwarzbac­h mit Kollegen ein Büro in Dresden.

In Weimar engagierte er sich als ehrenamtli­cher Ortskurato­r der Deutschen Stiftung Denkmalsch­utz, scheute dabei vor Kritik an der Stadt und am Oberbürger­meister nicht zurück. Vor sieben Jahren gab er den Vorsitz ab. Inzwischen gibt es kein Ortskurato­rium mehr, weil das Rathaus dessen Rolle auf Spenderwer­bung beschränke­n wollte.

Schwarzbac­h kritisiert­e dagegen die Planungen für die Bebauung des Schießhaus­geländes und die mangelnde Bürgerbete­iligung bei der Planung des Neuen Bauhaus-Museums.

Zu seinem 80. Geburtstag ist in der Tourist-Info eine Ausstellun­g über seine Arbeit zu sehen.

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Da war noch fast alles gut: Barbara Schönfelde­r und Prof. Dr. Heinz Schwarzbac­h übergeben 2008 einen Fördervert­rag der Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz an Weimars Oberbürger­meister Stefan Wolf. ArchivFoto: Thorsten Büker
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Prof. Dr. Ing. habil. Heinz Schwarzbac­h. Foto: Archiv

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