Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Bespannte Äste öffnen Räume unter dem Kirchendach
Das 14. Kunstprojekt Kirchberg Weiden begann am Samstagabend mit einem Gottesdienst und der Vernissage
Die 14. Auflage des Kunstprojektes Kirchberg Weiden hat begonnen. Zum Auftakt gab es traditionell einen Gottesdienst in der St.-Cyriakus-Kirche des kleinen Buttelstedter Ortsteils, anschließend die Vernissage der Ausstellung. Am kommenden Wochenende folgt das Festspiel mit Tanz und Musik am Kirchberg-Hang.
Seit vergangenem Montag ist die künstlerische Leiterin Sabine Lauer in Weiden. Die Frankfurterin hat wie immer ihr Quartier bei Familie Setzpfandt bezogen und bereitete mit zwei jungen Helfern, dem Praktikanten Felix Lennig sowie der FSJlerin Franziska Dorn, die Ausstellung vor. Mit Wulf Kirschner, der aus Kiel stammt und in Lauers Nachbarschaft in Frankfurt lebt, hat Weiden diesmal einen Mann von internationalem Format gewonnen – er stellte seine Reliefs und Skulpturen aus Metall auch schon in New York, China oder Island aus. Der andere Künstler, Stefan Knechtel, wurde in Dessau geboren und lebt in Altenburg. Er brachte Druckgrafiken und Holzobjekte nach Weiden.
Ein wichtiger Teil der Ausstellung stammt jedoch direkt aus der Region: Wie in jedem Jahr durften sich Schüler der Buttelstedter Regelschule Am Lindenkreis sowie des örtlichen Schulteils des Feininger-Gymnasiums künstlerisch betätigen. Insgesamt 16 Jugendliche (8 aus jeder der beiden Schulen) wurden unter vielen Bewerbern ausgewählt und absolvierten ab Ende Mai eine Projektwoche unter Leitung von Sabine Lauer. „String Art“nennt sich das, was dabei entstanden ist: Die Schüler suchten sich in der Natur geeignete Äste und bespannten sie mit farbigen Fäden. So entstanden Gebilde, die zeigen sollen, wie Linien einen Raum beeinflussen und Blicke führen können. Das Ergebnis von fünf Tagen konzentrierter Arbeit (immer 7.30 bis 13.30 Uhr) im Werkraum im Lindenkreis-Keller ist im großen Ausstellungsraum unter dem Kirchendach zu sehen, der erst mit dessen Sanierung 2014 entstanden war.
Ausstellung täglich zwei Stunden geöffnet
Insgesamt sind von beiden Künstlern je 28 Werke in der Kirche und am Berg zu sehen, hinzu kommen die SchülerArbeiten. Sie sind in dieser Woche täglich von 17 bis 19 Uhr zu besichtigen, außerhalb dieser Zeiten auf telefonische Nachfrage bei Sabine Lauer – & (0176) 29 59 08 09.
Beim Eröffnungs-Gottesdienst gab es eine Premiere: Martin Lieberknecht leitete ihn und war damit erstmals nicht nur Besucher, sondern Mitwirkender des Kunstprojektes. Er vertrat den eigentlich zuständigen Pfarrer Hendrik Mattenklodt, der am Wochenende verreist war. Geschickt schlug er in seiner Predigt einen Bogen von der Schöpfungsgeschichte und dem Wort Gottes zu den Werken der Künstler. Bernd-Ludwig Gunkel zum 70., Renate Oebser zum 80., Christel Dietsch zum 75.,
Jörg Tappert zum 73. Geburtstag.
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