Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Wiener und Bockwurst zum Ausklang
Das Siedlerfest von Siedlersfreud hielt auch in der 84. Auflage für Gastgeber und Gäste Überraschungen bereit
Auch die Siedler mögen es olympisch. Und so war gestern Vormittag der Beach-Volleyball-Platz neben der Walkmühle gut bevölkert, als der Siedlerverein zum sportlichen Ausklang des Gründungsfestes rief.
Dabei war nicht jeder Gast schon wirklich munter. Immerhin hatten die letzten Gäste die Veranstaltung vom Samstagabend erst gegen 4 Uhr verlassen. So gut war die Stimmung auch in diesem Jahr. Dabei erwies sich wieder einmal der umgebaute einstige Jugendklub als Glücksgriff: Hier konnte auch nach Mitternacht weiter gefeiert werden.
Der Auftakt am Samstag aber hatte den Gastgebern zunächst einen Schrecken eingejagt. Alles war hergerichtet, die obere Terrasse sogar neu überdacht und dann das: Statt der kleinen Besetzung, die man bei einer Band namens Threeplay erwarten dürfte, rückte diese zu siebt an. Und siebenköpfig war der vorgesehene Platz zu klein.
Zum Glück meinte es Petrus gut mit dem Siedlerverein, der auf das Zelt verzichten und „Threeplay and Friends“samt Tanzfläche dort unterbringen konnte.
Das hat der Siedlerverein allerdings nicht bereut. Noch am Rand des Volleyballfeldes schwärmten die Gäste von der Kapelle und ihrer Musik.
Eine andere Kapelle hatte dem Tag zuvor seit den Morgenstunden ihren Stempel, genauer: ihre Klänge aufgedrückt. Weil die Ständchenformation von „DaCapo“absagen musste, sprangen „Onkel Helmut an the Firefuckers“ein. Sie lösten damit – wenn sie wollen – auf der Ständchenrunde schon das Ticket für das kommende Jahr.
Besonders kräftig spielten sie am Haus des legendären SiedlerBurschenvaters Günter Albert. Er ist gerade erst von einem Krankenhausaufenthalt nach Hause gekommen und war froh, dass er die Ständchen-Runde wenigstens am Tor begrüßen konnte. – Seine Aufgaben hatte hilfsweise der Vereinsvorsitzende Hans Müller übernommen und hatte Sonntag prompt Halsschmerzen. Immerhin zog sich das Ständchen zu den rund 150 Haushalten bis in den späteren Nachmittag hin.
Der Ausklang am Sonntag war trotz der sportlichen Aktivitäten ein gemütlicher. Frank Reuter und Jörg Czermak sorgten mit ihrer Erbsensuppe für einen zusätzlichen Anziehungspunkt. Weil die entscheidende Frage (Mit Bockwurst oder mit Wienern?) vorab nicht einmal in der Vorstandssitzung entschieden werden konnte, gab es wahlweise beides.
Im kommenden Jahr steht bereits das nächste Jubiläum an. Dann nämlich feiert Siedlersfreud sein 85. Gründerfest. Damit erinnert der Siedlerverein an den Baustart für die ersten Häuser der Siedlung im Jahr 1932.