Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Mit zweiter Garde teuer verkauft
FC RotWeiß: Zwei Tage nach dem 2:2 in Lotte unterliegt eine bunt zusammengewürfelte Erfurter Mannschaft in Mainz mit 0:5
Henneböle wird für Abwehr getestet
Auf der Rückfahrt aus seiner Geburtsstadt machte RotWeiß-Trainer Stefan Krämer einen entspannten Eindruck. Dass seine Mannschaft nur zwei Tage nach dem 2:2 in Lotte beim Bundesligisten Mainz 0:5 mit 0:5 unterlag, nahm er gelassen hin. „Trotz der hohen Niederlage haben das meine Jungs ganz gut gemacht. Mit der ersten Halbzeit war ich richtig zufrieden, da lagen wir nur durch einen ungerechtfertigten Elfmeter zurück“, sagte der 49-Jährige.
Yunus Malli hatte in der 31. Minute getroffen; im weiteren Verlauf waren noch einmal er (64.), Jhon Cordoba (50.) und Fabian Frei (84., 88.) für die Mainzer erfolgreich. Die Rheinland-Pfälzer wollten das eigentlich zur Stadioneröffnung in Erfurt angesetzte Spiel unbedingt austragen, um sich auf den DFBPokal vorzubereiten. Rot-Weiß ließ die Spieler ran, welche zuletzt wenig Spielzeit besaßen. Zudem wurden in der zweiten Halbzeit mehrere A-Junioren eingesetzt, die eigentlich in der Regionalliga antreten. „Dass da der ein oder andere Fehler dabei war, ist kein Wunder. Aber alle waren sehr bemüht“, lobte Stefan Krämer den Nachwuchs.
Als einer der wenigen Akteure spielte Tobias Henneböle durch. Der 1,92 m große Innenverteidiger, zuletzt beim RCD Mallorca aktiv und ab dem Juli 2016 vereinslos, spielte in der Innenverteidigung vor und hinterließ einen ordentlichen Eindruck. „Das war für ihn gar nicht so leicht, mit einer völlig neuen Kette zu spielen. Aber er hat das sehr solide gemacht“, sagte Krämer über den 24-Jährigen, der bei Eintracht Frankfurt und dem FSV Frankfurt in der Jugend ausgebildet wurde. Zunächst wird Henneböle aber erst einmal wieder nach Hause fahren und nicht weiter am Training teilnehmen. In den kommenden Tagen beraten die Verantwortlichen, welche weiteren Möglichkeiten es für einen Transfer gibt. Nach den schweren Verletzungen von André Laurito (Rückenprobleme) und Jens Möckel (Schulterverletzung) sucht der Verein händeringend einen neuen Spieler. Weitere Probespieler wird es unter der Woche aber wohl nicht geben. „Die Spieler, die wir im Auge haben, stehen noch bei anderen Vereinen unter Vertrag“, sagte Krämer.
Am heutigen Montag haben alle Spieler frei. „Das haben sich die Jungs verdient. Vier Spiele in kurzer Zeit, dazu rund 2000 Kilometer mit dem Bus gefahren – das schlaucht“, meint Krämer.
Am Dienstag steigten alle dann wieder ins Training ein, wo sich auch auf das Landespokalspiel in Lengenfeld/Stein am kommenden Samstag um 15 Uhr vorbereitet wird. Der Dienstag gilt als Hauptbelastungstag.
Auch will er mit seinem Team das Lotte-Spiel noch einmal aufarbeiten. Noch am Freitagabend hatte Stefan Krämer nach dem 2:2 von einem Missverhältnis zwischen Aufwand und Ertrag gesprochen.
„Wenn man sieht, welchen Aufwand wir gegen Aalen und in Lotte betrieben haben, ist die Punkteausbeute fast schon zu wenig“, sagte er.