Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Ende Juni soll es losgehen
Planungsbüro informierte Gemeinderat und Anwohner über Sanierung der Berlstedter Straßen Steig und Am Heckberg
Das wichtigste Bauvorhaben des Jahres in Berlstedt wirft seine Schatten voraus: Voraussichtlich Ende Juni startet die Sanierung der beiden Straßen Steig („Die schlechteste im Dorf“, so der Beigeordnete Dr. Peter-Christian Ulrich) und Am Heckberg. Über einige Details hat Katrin Katzung, deren Weimarer Planungsbüro das Projekt begleitet, sowohl die Mitglieder des Gemeinderates als auch in dieser Woche die Anwohner in einer Versammlung informiert.
Das Datum des Baubeginns steht noch nicht fest. Der Abwasserzweckverband hat seine Arbeiten bereits begonnen, erneuert hier das Kanalsystem und wird die Straßen dann provisorisch wieder verschließen. Im Auftrag der Gemeinde rückt dann eine Baufirma an, schachtet auf rund 85 Zentimeter Tiefe aus und saniert die Straßen grundhaft. Zur Sicherung des weiteren Breitband-InternetAusbaus ist ein Leerrohr für Glasfaserkabel einzubringen.
Das Baugrund-Gutachten ergab: Der Boden allein kann diese Straße nicht tragen. „Keine Überraschung“, so Katrin Katzung, „das ist in der Gegend normal.“In einer Schicht von 40 Zentimetern müsse der Untergrund verfestigt werden. Um die Schachttiefe zu begrenzen, hat das Planungsbüro nicht die üblichen 60 Zentimeter Oberbau vorgesehen, sondern einen sogenannten „vollgebundenen Aufbau“: verstärkter Asphalt mit 22 Zentimetern Trag- sowie 4 Zentimetern Deckschicht. „Das hält pro Tag zehn Fahrzeuge mit mehr als dreieinhalb Tonnen Gewicht aus“, so die Planerin. „Mehr Schwerlastverkehr gibt es hier sowieso nicht.“
Fußwege werden nur dort neu gebaut, wo zuvor schon welche gab. Der Steig etwa ist dafür zu schmal, hier wird es neben dem Asphalt rund einen halben Meter gepflasterte Randstreifen geben, die von den Autos überfahren werden dürfen.
Der Anwohnerversammlung bescheinigte Katrin Katzung „eine sehr konstruktive Atmosphäre“. Einige Wünsche wird sie in die endgültige Planung noch einarbeiten – Details zur Pflasterung oder einer Stützwand beispielsweise. Nächste Woche wird der Plan mit Bürgermeister und VG Nordkreis abgestimmt, dann erfolgt die auf rund zwei Monate angelegte Ausschreibung der Bauarbeiten.
Die Kostenfrage spielte in der Anwohnerversammlung übrigens keine Rolle. Im Haushalt hat die Gemeinde einen Posten von 153 000 Euro eingestellt, die Anwohner zahlen im Jahr nach der Schlussrechnung 55 Prozent Ausbaubeiträge.