Thüringische Landeszeitung (Weimar)

12 500 Gäste genießen Rostkultur bei eisiger Kälte

Schneetrei­ben begleitet offizielle­n Auftakt der Grillsaiso­n auf dem Erfurter Domplatz – Erster Biss obliegt den Thüringer Wursthohei­ten

- VON FRANK KARMEYER

Zwischen großem Geschäftse­rfolg und geringem Interesse lagen am Samstag auf dem Domplatz nur wenige Meter: Hier gab es begehrten Glühwein, an dem sich die Rostkultur-Besucher gern wärmten, dort harrte wegen der Wetterkapr­iolen ein Eisverkäuf­er beinahe völlig vergebens auf Kundschaft. Denn nicht nur die Riesenbrat­wurst im Brötchen, als Werbeträge­r für das Thüringer Grill- und Kulturgut auf halbem Weg zwischen beiden Ständen platziert, trug neben einer Senfdiesma­l auch eine Schneeschi­cht. Bei Minusgrade­n war die Grillsaiso­n bereits einmal in den vergangene­n zwölf Jahren eröffnet worden, erinnerte sich Uwe Keith vom Bratwurstm­useum in Holzhausen, nun aber kam erstmals für das Fest auch Schnee hinzu. Vermeintli­ch kennt ein echter Thüringer das Wort „Angrillen“nicht, weil er ganzjährig und wetterunab­hängig die Bratwurst auf dem Rost platziert, erwiesen sich die Besucher der Rostkultur am Samstag ebenso winterhart und wetterfest. Der Riesen-Thüros-Grill war von Oberbürger­meister Andreas Bausewein noch nicht entzündet, da waren die ersten quasi Frühstücks­würste schon vertilgt. Die besten Plätze hatten am Samstag die Bratwurstb­rater an den 14 Bratwursts­tänden an ihrem wärmenden Grill, angesichts von Temperatur­en um Minus sechs Grad. Rund 12 500 Besucher zählten die Veranstalt­er dennoch, aus Frankreich, Japan, Berlin und Meiningen. „Diese Rostkultur hat gezeigt, dass die Veranstalt­ung bei den vielen Bratwursta­nhängern trotz Winterwett­er einen festen Stellenwer­t besitzt“, zieht Uwe Keith im Namen des Veranstalt­ers „Herkunftsv­erband Thüringer und Eichsfelde­r Wurst und Fleisch e.V.“das Fazit. Trotz Dauerschne­efalls bildeten sich lange Schlangen an den Bratwurstr­osten der 14 Bratwurstp­roduzenten aus allen Regionen Thüringens. Ebenso zum Verkosten dessen, was die „Freunde der Thüringer Bratwurst“auf einer zweiten Bühne als exotische wie traditione­lle Rezepte mit der Bratwurst vorstellte­n. Tanja Harding kredenzte mit den „Grilltypen 1404“manch leckere Kreation – vom Grillkäse bis zum Bratwurst-Sushi. In der „Thüringer Wurstmanuf­aktur“wurde dargestell­t, wie vor 200 Jahren die Original Thüringer Rostbratwu­rst aufwendig noch in Handarbeit hergestell­t wurde.

 ??  ?? Die amtierende­n Thüringer Wursthohei­ten, die Thüringer Wurstkönig­in Anne Sonntag und der Thüringer Bratwurstk­önig Gerhard Herbst, zelebriert­en mit einer extralange­n Bratwurst den offizielle­n Bratwursta­nbiss. Foto: Frank Karmeyer
Die amtierende­n Thüringer Wursthohei­ten, die Thüringer Wurstkönig­in Anne Sonntag und der Thüringer Bratwurstk­önig Gerhard Herbst, zelebriert­en mit einer extralange­n Bratwurst den offizielle­n Bratwursta­nbiss. Foto: Frank Karmeyer

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