Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Einkaufen via TV im Trend
Milliardenumsatz mit Homeshopping
Das Homeshopping vor dem Fernseher boomt: Rund 40 Prozent der europäischen Branchenumsätze werden in Deutschland erwirtschaftet. 2016 überflügelten die Deutschen mit Erlösen von 1,9 Milliarden Euro den früheren Homeshopping-Europameister Großbritannien. Im vergangenen Jahr knackten die Umsätze der deutschen Anbieter gar die Marke von zwei Milliarden Euro. Hierzulande gibt es gleich mehrere TV-Shops – darunter die großen Anbieter QVC und HSE24.
Obwohl die gerichtliche Auseinandersetzung zwischen der Stiftung Warentest und Uschi Glas über deren bei HSE24 vertriebene Hautcreme Schlagzeilen machte, kann man nicht sagen, dass Homeshopping ein Sorgenkind der Verbraucherschützer sei. „Bei den Beschwerden gibt es da keine Auffälligkeiten“, meint Georg Tryba, Sprecher der Verbraucherzentrale NRW. Bevor Kunden aber bei TV-Shops einkaufen, sollten sie überlegen, ob sie die Produkte überhaupt brauchen.
„Unsere Expertise ist die Bedarfsweckung“, verrät HSE24Chefin Sonja Piller. Ihr Vorgänger Richard Reitzner bezeichnete vor drei Jahren HSE24 gar als „Unterhaltungsmedium“, dessen Kunden „keinen rationalen Kauf“tätigen. Für die Shops lohnt sich das: Finanzkreise rechnen damit, dass allein HSE24 im Jahr 2018 einen Gewinn von 140 Millionen Euro erzielen werde. (khr)