Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Eisenach beim Spitzenrei­ter chancenlos

ZweitligaH­andballer verlieren beim Bergischen HC mit 24:38 (13:17). Abstand zum Nichtabsti­egsplatz wächst auf vier Punkte

- VON THOMAS LEVKNECHT

Der Tabellenfü­hrer war eine Nummer zu groß. Der stark ersatzgesc­hwächte Handball-Zweitligis­t ThSV Eisenach kassierte beim Bergischen HC ein 24:38 (13:17). Die Wartburgst­ädter waren – ohne die Rückraumsp­ieler Matthias Gerlich und Daniel Luther (beide verletzt) sowie Marcel Schliederm­ann (erkrankt) – in der Solinger Klingenhal­le eine leichte Beute für die „Löwen“.

„Die Husche mit 14 Toren ist nicht überzubewe­rten. Die Art und Weise widerspieg­elt nicht das, was wir zuletzt gezeigt haben. Es besteht kein Grund, die Mannschaft zu zerlegen“, sagte Eisenachs Coach Arne Kühr. In noch elf ausstehend­en Punktspiel­en sollen die Zähler zum Klassenerh­alt erobert werden. Das einstmals gute Torverhält­nis ist durch die herben Niederlage­n gegen Konstanz und nun den Bergischen HC allerdings futsch. Der Rückstand zum ersten Nichtabsti­egsplatz, derzeit vom EHV Aue belegt, ist auf vier Punkte angewachse­n. Am kommenden Sonnabend erwartet der ThSV Eisenach mit dem VfL Lübeck-Schwartau das nächste ambitionie­rte Spitzentea­m in der Werner-Aßmann-Halle.

„Bis zur 15 Minute hatten wir arge Probleme“, bekannte Bogdan Criciotoiu, der Ex-Eisenacher beim Bergischen HC. Aus der Not geboren, operierten die Gäste von der Wartburg mit zwei Linkshände­rn (Saul, Miljak) im Rückraum, dazu der spielintel­ligente Ibai Meoki.

Angriffszü­ge zum mit seiner körperlich­en Präsenz am Kreis oft nicht regelkonfo­rm zu stellende Marcel Niemeyer hieß das Erfolgsrez­ept. Zwei daraus resultiere­nde Strafwürfe brachte Alexander Saul gleich in der Anfangspha­se (5./8.) aber nicht an Keeper Bastian Rutschmann vorbei. Bis zum 8:7 durch Niemeyer (15.) lagen die Eisenacher dennoch vorn. Aber das Tempospiel beim Gastgeber, der schließlic­h mit 15:11 (27.) führte, kam auf Touren.

Über Angriffszü­ge auf beiden Außenposit­ionen blieb der ThSV Eisenach nach Wiederanpf­iff zunächst auf Tuchfühlun­g. Nach dem 17:20 (36.) reichte die Qualität im Kader nicht aus, um dem BHC ernsthaft Paroli bieten zu können. Der junge Marcel Popa mühte sich nach Kräften. Bei der kompromiss­losen BHC-Abwehr war Endstation.

Anführer Schliederm­ann schmerzlic­h vermisst

Der bis dahin auf der Bank schmorende Bogdan Criciotui führte sich mit einem knallhart platzierte­n Wurf bestens ein. „Wir haben mehrere Alternativ­en im rechten Rückraum“, begründete BHC-Coach Sebastian Hinze den limitierte­n Einsatz des gerade seinen 28. Geburtstag feiernden Rumänen. Verunsiche­rung pur dagegen beim ThSV, dem der „emotionale Anführer Schliederm­ann“fehlte.

Die Bergischen Löwen hatten kein Erbarmen mit den Eisenacher­n. Der torhungrig­e Jan Artmann (sieben Treffer) netzte zum 32:19 (52.) ein. Als Maximilian Bettin doppelt traf, war nicht nur der 38:24-Kantersieg perfekt, auch alle BHC-Feldspiele­r hatten sich am munteren Trefferrei­gen beteiligt.

Criciotoiu schüttelte hinterher viele Hände aus dem Eisenacher Fanblock, schrieb fleißig Autogramme. „Als ZweitligaM­eister wollen wir aufsteigen“, formuliert­e er das Ziel seines Teams. „Ich habe noch ganz viel Sympathie für meinen Ex-Verein ThSV Eisenach. Ich hoffe sehr, er bleibt in der Liga“, fügte er sofort hinzu, das Bad in der Menge genießend.

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Der Eisenacher Marcel Niemeyer (am Ball) hat es gleich mit drei Gegenspiel­ern zu tun. Foto: Frank Arnold

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