Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Familiennachzug kommt wieder auf die Tagesordnung
Viele Politiker haben in der Flüchtlingspolitik jegliches Maß verloren
Zum Familiennachzug schreibt Karl Albert Hahn aus Tiefenort:
Multikulti ist gescheitert und zwar absolut. Das sind nicht meine Worte, sondern die Worte der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel im Jahre 2010. Was hat sie aber bewogen, diese Erkenntnis in den Wind zu schlagen? Verantwortung gegenüber dem eigenen Land kann es nicht gewesen sein.
CDU, SPD und auch Grüne buhlen mit dem Familiennachzug um die Stimmen der wahlberechtigten Zuwanderer. Der Koalitionsvertrag mit seiner schwammigen Formulierung zur Obergrenze lässt vermuten, dass nach der Landtagswahl in Bayern der Familiennachzug wieder auf der Tagesordnung steht.
Seit 2015 hat Deutschland offiziell 1,5 Millionen Flüchtlinge aufgenommen. Von weiteren 520000 untergetauchten Menschen geht man aus. Da nur punktuell Grenzkontrollen durchgeführt werden, kommen ständig weitere Personen ins Land. Wer erst einmal hier ist, ist hier. Abschiebungen sind nahezu unmöglich. Warum müssen eigentlich Flüchtlinge mit subsidiärem Schutz, also zeitweiliger Aufenthaltsgenehmigung in
Deutschland, ihre Familien nachholen? Jeder kann sich ausrechnen, wenn nur 500 000 junge Männer ihre Familien nachholen, was dies bedeutet.
Viele Politiker haben in der Flüchtlingspolitik jegliches Maß verloren. Für sie ist die Flüchtlingspolitik eine Plattform, um sich beruflich zu profilieren, die Konsequenzen sind ihnen völlig egal. Wer die halbe Dritte Welt aufnimmt, hilft nicht etwa der Dritten Welt, er wird selber zur Dritten Welt, um mit Peter Scholl-Latour zu sprechen.
Deutschland ist ein kleines Land mit überdurchschnittlicher Bevölkerungsdichte und wenigen Bodenschätzen. Wir schieben einen gewaltigen Schuldenberg von 2000 Milliarden Euro vor uns her. Die schwarze Null ist eben keine schwarze Null. Vor diesem Hintergrund ist es verantwortungslos, immer mehr fremde Menschen ins Land zu lassen beziehungsweise ins Land zu holen.