Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Bürgermeister sagt Tannrodaern baldigen Anbau ans Gerätehaus zu
Bad Berkas Feuerwehren ziehen im tief verschneiten Ortsteil Gutendorf Bilanz über ihr zurückliegendes Einsatzjahr
In Sachen Personal, Technik und Unterbringung brauchen Bad Berkas freiwillige Feuerwehren Nachschub. In großer Runde zogen die vier Wehren der Kurstadt am Samstag im Gutendorfer Kulturhaus Bilanz über erfolgreiche Einsätze, Übungen und Ausbildungen im Vorjahr. Damit das so bleibt, bedürfe es aber des noch stärkeren Zutuns von Stadt und Kreis, so die Botschaft, die alle drei Bürgermeister-Kandidaten der Stadt sowie Landrats-Kandidatin Christiane Schmidt-Rose hörten.
Personell begannen die Brandschützer der Stadt bereits am Samstag, ihre Führungsriege neu zu ordnen. Als Stellvertreter von Stadtbrandmeister Jörg Schneider trägt nun Holm Rotter Verantwortung. Seine Funktion als Wehrführer gab er damit ab. Ein etatmäßiger Nachfolger ist noch nicht gewählt. Florian Ersfeld, der am Samstag zum Brandmeister befördert wurde, hat die Wehrführung vorerst kommissarisch inne. Ebenfalls kommissarisch besetzte Bürgermeister Volker Schaedel das derzeit verwaiste Amt des Jugendwartes. Bis zur Neuwahl zeichnet nun Christoph Zimmer für die Nachwuchsabteilung verantwortlich. Die Jahreshauptversammlung bot zudem den würdigen Rahmen, um einen besonders verdienten Kameraden aus der Einsatzabteilung zu verabschieden. Wolfgang Wambutt, bis 2011 Bad Berkas Stadtbrandmeister, muss, da inzwischen 65, den aktiven Dienst quittieren. Seiner Wehr bleibt er aber in der Altersund Ehrenabteilung treu.
Während die Feuerwehr in Tannroda mit Martin Franke und jene in Gutendorf mit Steffen Stöckel am Samstag neue Einsatzkräfte aufnehmen konnte, sucht die kleine Wehr in Schoppendorf derzeit händeringend nach Verstärkung. „Bis vor zwei oder drei Jahren waren wir wenigstens noch 13 Leute in der Einsatzabteilung. Jetzt sind wir gerade einmal acht“, sagte Wehrführer Mario Buchspieß. Für ein Dorf mit nur gut 100 Einwohnern sei das zwar ein ordentlicher Anteil. Die Einsatzbereitschaft damit abzusichern, sei jedoch gerade tagsüber an Werktagen schwierig. „Als im Januar der Sturm Friederike übers Land fegte, hatten wir nur einen Kameraden im Gerätehaus“, schilderte Buchspieß die Situation.
Insbesondere auf räumlichen Zuwachs hofft die Tannrodaer Feuerwehr. An deren Gerätehaus soll ein Anbau entstehen, der einem neuen Schulungsraum sowie Umkleide- und Sanitärräumen, die für Frauen und Männer getrennt sind, Platz bietet. Bürgermeister Volker Schaedel stellte am Samstag in Aussicht, dass das Bauvorhaben in diesem Jahr gestemmt werden solle. Als nächste hat derweil schon die Gutendorfer Feuerwehr Bedarf angemeldet, die bauliche Situation in ihrem Gerätehaus zu verbessern.
Technisch muss die Stadt indes vor allem in ihrer StützpunktFeuerwehr nachrüsten. Der Bürgermeister räumte ein, dass der Fahrzeugbestand in Bad Berka zurzeit nicht die in Thüringen geltenden Normen erfülle. Mindestens zwei Neuanschaffungen müsse sich Bad Berka in den kommenden Jahren leisten. „Wir haben keinen eigenen Tanker und kein HilfeleistungsLöschfahrzeug, die wir eigentlich haben müssten“, betonte Volker Schaedel.
Wolfgang Wambutt nun in der Ehrenabteilung