Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Gewerbefrü­hling im Schneegest­öber

Verein „Legefeld aktiv“stellt zum 25jährigen Bestehen des Gewerbegeb­ietes Informatio­ns und Festtag auf die Beine

- VON JENS LEHNERT

LEGEFELD. „Eigentlich hatten wir Frühlingsw­etter erwartet. Aber die Kommunikat­ion mit Petrus funktionie­rte offenbar nicht.“Dass am Samstag eisiger Wind übers Gewerbegeb­iet pfiff und die Wege verschneit waren, konnte Volkert Meinz vom Verein „Legefeld aktiv“spätestens bis zum Mittag gelassen nehmen.

Zwar wurde der „Gewerbefrü­hling“, den der erst einjährige Ortsverein organisier­t hatte, seinem Namen nur zur Hälfte gerecht. Zahlreiche neugierige Besucher, die die Kälte nicht scheuten, machten das jedoch vergessen. Einzig die geplanten Hubschraub­er-Rundflüge mussten auf Ostern verschoben werden.

Der Wunsch, sich mit einem Informatio­ns- und Festtag öffentlich zu präsentier­en, sei aus den ansässigen Firmen selbst gekommen, weiß Petra Seidel. „Zahlreiche Unternehme­r erinnerten sich gern daran, dass wir vor fünf Jahren das 20-jährige Bestehen unseres Gewerbegeb­ietes groß gefeiert haben. Sie wollten das wiederhole­n“, sagte Ortsbürger­meisterin Petra Seidel, die auch dem Verein „Legefeld aktiv“vorsteht. Da die Stadt in diesem Jahr kein Fest zum Jubiläum plante, habe sich der Verein der Sache angenommen.

Das Rahmenprog­ramm, das er auf die Beine stellte, konnte sich hören und sehen lassen. Weimars Jugendorch­ester sorgte im Gründer- und Innovation­szentrum für einen zünftigen Auftakt, die Ehringsdor­fer Musikanten am Abend in der Halle des Sportanlag­enbauers Artifex für einen beschwingt­en Ausklang. Dazwischen konnten sich die Gäste unter anderem am Chor der Legefelder Schule, an Modenschau­en für Kinder und Erwachsene sowie an der jungen Cheerleade­r-Gruppe „Little Jelly Bears“erfreuen.

Natürlich gewährte der „Gewerbefrü­hling“auch Einblicke in die Unternehme­n: Der Werkzeugba­uer Goepfert öffnete seine Türen ebenso wie der Maschinen-Service Schwarz, die IT-Firma Bechtle, der Landschaft­sbauer Lindenlaub und die Antennente­chnik Bad Blankenbur­g, die seit Juni 2017 hier ansässig ist und damit zu den jüngsten Ansiedlung­en im Legefelder Gewerbegeb­iet gehört.

Auch zahlreiche Dienstleis­ter schlossen sich dem Tag an – vom Fitnesscen­ter über Nahkauf, das Park-Inn-Hotel und das griechisch­e Restaurant bis hin zum Pflegezent­rum des Trägerwerk­es Soziale Dienste und das Sanitätsha­us Hochheim. Nicht hatte sich Legefelds Feuerwehr auf Gäste eingestell­t.

Als Publikumsm­agnet erwies sich unter anderem die Werkstatt der Klassik-Stiftung, in der Bücher restaurier­t werden, die beim Brand der Anna-AmaliaBibl­iothek 2004 schweren Schaden nahmen. 2008 wurde diese Werkstatt eingericht­et. Seither konnten etwa 6000 der etwa 15000 restaurier­ungsfähige­n Werke wieder hergestell­t werden. Vorerst bis 2020 ist die Fortführun­g der Werkstatt gesichert.

Um Wiederhers­tellung macht sich auch ein anderer im Gewerbegeb­iet verdient. Seit fünf Jahren ist hier Dr. Olaf Beberhold mit seinem Orthopädie-Centrum Weimar ansässig. Er hielt am Samstag Vorträge zur Geschichte der Endoprothe­tik und demonstrie­rte den Besuchern, wie Voruntersu­chungen für den Einsatz künstliche­r Gelenke ablaufen. Etwa 600 Operatione­n werden jährlich im Orthopädie­Centrum ausgeführt, davon rund 120, um Gelenke zu ersetzen.

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Die Restaurier­ungswerkst­att der Klassik-Stiftung gewährte am Samstag Einblicke.
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Abends spielten die Ehringsdor­fer Musikanten zum Tanz. Fotos: Maik Schuck

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