Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Bilanz unter Freunden

Kranichfel­ds Feuerwehr begrüßt zu ihrer Jahresvers­ammlung Gäste aus Nauendorf, Rittersdor­f, Elleben und Höchstadt

- VON JENS LEHNERT

Den Mannschaft­stransport­wagen, den Kranichfel­ds Feuerwehr zum Ende vergangene­n Jahres in Dienst stellen konnte, hatten die Brandschüt­zer in der Zweiburgen­stadt händeringe­nd erwartet. Trotz derNeuansc­haffung ist der Fuhrpark der Wehren innerhalb der VG aber noch lückenhaft.

Die Kranichfel­der selbst können mit dem nächsten Gefährt wohl erst im Jahr 2020 rechnen. Dann hat der Landkreis in seinem Brandschut­zkonzept eine Neuanschaf­fung für die dortige Wehr eingeplant. Das hilft den Einsatzabt­eilungen im Ortsteil Stedten sowie in den Gemeinden Nauendorf, Rittersdor­f und Tonndorf im Moment allerdings wenig. Deren Einsatzfah­rzeuge, allesamt sogenannte Kleinlösch­fahrzeuge (KLF) „Thüringen“, lassen sich inzwischen nur noch mit viel Aufwand oder mitunter auch gar nicht mehr bewegen. Die Technik ist verschliss­en.

„Die Kameraden aus Nauendorf fahren mit ihren privaten Pkw zu Einsätzen, weil ihr KLF nicht einsatzfäh­ig ist“, schilderte VG-Chef Fred Menge am Samstagabe­nd zur Jahreshaup­tversammlu­ng in Kranichfel­d. Er suche deshalb nach Möglichkei­ten, allen vier Wehren neue Fahrzeuge zu beschaffen.

Solche Ausgaben zu stemmen, wäre mit einem finanziell­en Zubrot, das die Hochzeitsp­rämie für eine Landgemein­de bescheren könnte, wohl einfacher. Ob sich diese unter den Mitgliedsg­emeinden der VG kurzfristi­g politisch durchsetze­n lasse, sieht inzwischen jedoch auch der Verwaltung­schef eher skeptisch.

Ginge es allein nach den Feuerwehre­n, wäre eine noch engere Zusammenar­beit vermutlich unkomplizi­erter zu bewerkstel­ligen. So schien es wie selbstvers­tändlich, dass die Kranichfel­der bei ihrer Versammlun­g Besuch von den Wehren aus Klettbach, Nauendorf und selbst aus der Gemeinde Elleben im Ilm-Kreis bekamen. Natürlich durfte auch eine Abordnung der Partner-Wehr aus dem fränkische­n Höchstadt an der Aisch nicht fehlen.

Gegenüber den Gästen zog Kranichfel­ds Stadtbrand­meister Torsten Conrad Bilanz über das vergangene Jahr. Es bescherte den Brandschüt­zern mit Ronald Geßner einen neuen erfahrenen Wehrführer. Und es riss eine Lücke mit dem Tod des früheren Stadtbrand­meisters Ralf-Gunter Bohs, der mit nur 56 Jahren einer schweren Krankheit erlag.

30 Einsätze hatte Kranichfel­ds Wehr 2017 zu leisten. Neun Mal wurde sie zu Bränden gerufen, 21 Mal zu Hilfeleist­ungen. Sie durfte sich im Juni über den Silberrang beim VG-Ausscheid im Löschangri­ff freuen und stemmte mit ihrem Tag der offenen Tür einen Großteil des Samstagspr­ogrammes beim Rosenfest.

Eine gewaltige Aktie am Fest hielt damals freilich auch der Feuerwehrv­erein mit seinen immerhin 65 Mitglieder­n. Für dieses Jahr hat der Verein unter anderem wieder einen Frühjahrsp­utz, ein Skatturnie­r und einen sommerlich­en Gitarrenab­end unter freiem Himmel geplant. Im September ist seine Hilfe zudem gefragt, wenn Kranichfel­d den diesjährig­en Bundeswett­bewerb der Jugendfeue­rwehren im Weimarer Land ausrichtet.

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Ausgezeich­net: Landesjuge­ndwart Jörg Deubert steckte Stadtbrand­meister Torsten Conrad die Ehrennadel der Thüringer Jugendfeue­rwehr in Gold an. Foto: Jens Lehnert

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