Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Klassikerstadt hofft auf Fördermittel für „Weimarer Moderne“
Mit dem Geld sollen Stelen, ein BesucherLeitsystem und ein Infokiosk finanziert werden – Stadt will Bundeskulturstadt werden
Die Stadt Weimar hofft für die Umsetzung ihres Museumsquartiers in der Innenstadt auf Fördermittel von Land und Bund. Unter dem Oberbegriff „Weimarer Moderne“sollen bestehende Anlagen wie das Neue Museum, das Gauforum und das Stadtmuseum sowie entstehende Häuser wie das neue Bauhaus-Museum der Klassik-Stiftung, die Ausstellung zur NS-Zwangsarbeit der Gedenkstätte Buchenwald und das „Haus der Republik“des gleichnamigen Vereins zu einem Komplex zusammengefasst werden.
„Derzeit werden die Fördermittelanträge unter anderem an das Thüringer Wirtschaftsministerium geschrieben. Mit Geld aus dem Landesprogramm ,Tourismus‘ sollen Stelen finanziert werden, die auf die Orte und ihre Verbindung untereinander hinweisen“, sagt Kulturstadtdirektorin Julia Miehe. Außerdem plane man ein Leitsystem aus Beschilderungen und digital abrufbaren Informationen, um Touristen für den Gesamtkomplex zu interessieren.
Konkrete Zeitpläne nannte Miehe nicht. Sobald man Geld habe, werde man aber loslegen. Eine bereits ausgeschriebene Personalstelle, die künftig Aktivitäten koordinieren und bündeln soll, werde zeitnah besetzt. Die Gespräche und Diskussionen über die konkrete Umsetzung des Museumsquartiers unter dem Dach der Moderne bezeichnete die Vertreterin der Stadt als Prozess. Sie sei aber zuversichtlich, dass man sich dabei auf gutem Weg befinde.
Mit Blick auf die bevorstehenden Jubiläen „100 Jahre Weimarer Republik“sowie „100 Jahre Bauhaus“im nächsten Jahr hoffe Weimar auf die von Oberbürgermeister Stefan Wolf (SPD) angekündigte Bürgerkampagne für die Anerkennung der Stadt als „Bundeskulturstadt“. Die Jubiläen seien eine nationale Aufgabe, notwendige Investitionen könnten auf Dauer nicht von der Stadt allein getragen werden. Zur Diskussion über die DDR-Moderne sagte Miehe, das Studentenwohnheim „Langer Jakob“unmittelbar neben dem Gauforum werde ganz sicher zur Weimarer Moderne dazugehören.