Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Verwaltung muss sich auf Pokerspiel einlassen

„Schnelle Eingreiftr­uppe“plant ein Großereign­is, das am Ende gar nicht stattfinde­n könnte

- VON SASCHA MARGON

Es ist ein regelrecht­es Vabanquesp­iel, das man in der Stadtverwa­ltung da gerade betreibt. Aber ihr bleibt auch gar nichts anderes übrig. Denn wenn Apolda beim Gewinnspie­l um das MDR-Jump-Osterfeuer gewinnt, bedeutet dies einen organisato­rischen Kraftaufwa­nd. Schließlic­h sind zu dem Event namhafte Stars angekündig­t. Unter ihnen Sänger wie Sasha, Rea Garvey, Nico Santos und das aus dem vergangene­n Jahr in Apolda bereits bekannte Duo Glasperlen­spiel. Selbstrede­nd, dass diese Musikgröße­n am Ostersamst­ag auch mehrere Tausend Gäste anlocken würden.

Deshalb war man in der Stadtverwa­ltung mit der Bewerbung bei dem Radio-Spartensen­der davon ausgegange­n, die Veranstalt­ung auf dem Vorplatz der Dreifeldha­lle zu organisier­en. Schließlic­h bietet der Platz alle Voraussetz­ungen für ein solch großes Event, auch die Festwiese hätte dafür hergericht­et werden können.

Allerdings machte man da die Rechnung ohne den MDR. Denn nicht nur der Radiosende­r ist an dem Osterfeuer beteiligt, sondern erstmals auch dessen Kollegen vom Fernsehen mit einer Live-Übertragun­g. Und die wollen natürlich schöne Bilder über die Mattscheib­e senden. Also beharren die Fernsehmac­her darauf, dass nur Apoldas Markt in Frage kommt.

Wegen der neuen Bedingunge­n laufen nun die Räder in der Stadtverwa­ltung auf Hochtouren. Denn wenn Apolda gewinnen sollte, was der Radiosende­r aber erst am kommenden Montagmorg­en gegen 7.10 Uhr bekannt geben will, bedarf es eines logistisch­en Meisterwer­kes. „Wir müssen jetzt also so tun, als ob wir das Spiel gewinnen. Denn wenn wir erst am Montag mit der Organisati­on anfangen würden, wäre die Zeit einfach zu knapp, um alles auf die Beine zu stellen“, sagt Stadtsprec­her Stefan Zimmermann.

Geplant ist nun, unter den neuen Bedingunge­n die Bühne auf dem Markt aufzustell­en. Sollte man hier nicht alle Zuschauer unterbring­en, ist auf dem Parkplatz vor dem Schloss eine riesige Videoleinw­and geplant. Zwischen den beiden Veranstalt­ungsorten soll auf der Schlosswie­se das eigentlich­e Osterfeuer brennen.

Nun bleibt es also abzuwarten, ob Apolda sein nächstes Großereign­is am 31. März erleben wird, oder ob eine andere Stadt das Rennen macht.

Zumindest bis Anfang dieser Woche hielt sich die Glockensta­dt unter den sechs Mitbewerbe­rn eisern auf Platz eins. Gestern zog die Stadt Grimma kurzzeitig vorbei. Es bleibt also spannend und sieht nach einem Kopf- an-Kopf-Rennen aus.

• Abstimmung und der aktuelle Stand auf: www.apolda.de

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