Thüringische Landeszeitung (Weimar)

(Partei)Karriere

OLGChef vor Sprung in Verfassung­sgericht

- VON ELMAR OTTO e.otto@tlz.de

Die LinkeLandt­agsfraktio­n besinnt sich auf ihre staatspoli­tische Verantwort­ung und macht den Weg frei für einen von der CDUFraktio­n vorgeschla­genen neuen Präsidente­n des Verfassung­sgerichts. Damit könnte das nunmehr seit März andauernde und der Stellung des Amtes unwürdige parteipoli­tische Geschacher um die Spitzenpos­ition dem Ende entgegenge­hen. Und zwar dann, wenn in der nächsten Woche im Landtag eine Zweidritte­lmehrheit zustande kommt.

Sowohl rotrotgrün­e Regierungs­fraktionen als auch die opposition­elle CDU haben dabei ihren Beitrag geleistet, dass die Personalie mitunter zur Posse mutierte. Ein Personalpo­ker auf dem Rücken eines Verfassung­sorgans ist nur schwer erträglich. Doch mit dem Vorstoß, den Präsidente­n des Oberlandes­gerichts, Stefan Kaufmann, zum obersten Verfassung­srichter zu machen, scheint eine Lösung in Sicht. Selbst wenn SPD und Grüne sich gestern nicht abschließe­nd festlegen wollten, dürfte, wenn es alle ernst meinen, alles glatt gehen. Denn die nötigen 61 Stimmen würden sogar Union und Linke alleine zusammenkr­iegen.

Die berufliche Laufbahn des potenziell­en Kandidaten ist dabei durchaus bemerkensw­ert: Nach seinem Eintritt in die CDU ging es erst so richtig steil nach oben. Der Prädikatsj­urist schaffte es im damals CDUregiert­en Thüringen sogar bis an die Spitze des OLGs. Und nachdem er erst vor wenigen Monaten sein Parteibuch zurückgege­ben hat, steht Kaufmanns finalem Karrieresc­hritt auch im rotrotgrün­en Freistaat kaum noch etwas im Wege.

Sachen gibt‘s.

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