Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Käse mit Biergeschmack aus Dittersdorf
In der handwerklichen Molkerei wird eine SchnittkäseSorte mit Pößnecker Schwarzbier veredelt
Wein oder Bier? Das ist die Frage bei mancher Sommerparty. Sie stellt sich nicht nur bei der Wahl des Getränks, sondern nun auch manchem Käsefreund. Die Dittersdorfer Milch GmbH setzt auf regionale Produkte und verwendet dafür Zutaten aus der Umgebung. So auch für den Dittersdorfer Bierkäse und den Weinkäse.
Beide Schnittkäse aus pasteurisierter Kuhmilch mit einem Mindestfettgehalt von 45 Prozent werden aus demselben Käseteig hergestellt. „Der Bierkäse wird per Pinsel mehrfach mit Rosen-Schwarzbier der Rosenbrauerei Pößneck eingestrichen, bevor er dann zehn bis 14 Wochen reift“, so Klaus Amon, Vorstandsvorsitzender der Landgenossenschaft Dittersdorf und Chef des Partnerunternehmens Dittersdorfer Milch.
Der Dittersdorfer Weinkäse hingegen wird in Rotwein der Rebsorte André des Landesweingutes Kloster Pforta aus dem Saale-Unstrut-Anbaugebiet bei Naumburg getaucht. Dabei nimmt die Käserinde eine leichte Rotfärbung ein, bevor der Käse in die Reifekammer kommt, wo er dann ebenfalls drei Mal wöchentlich von Hand gebürstet wird.
Nach der Reife wird der Bierkäse mit schwarzem, der Weinkäse in rotem Wachs verhüllt. Die Wachshülle sei jedoch nicht für den Verzehr geeignet, erklärt Amon: „Bei der Herstellung der Käse werden nur unbedeutende Mengen von Rotwein beziehungsweise Schwarzbier verwendet. Das Produkt enthält keinen Alkohol.“
Und welcher Käse ist der beliebtere? Die Verkaufszahlen sprechen eindeutig für den Bierkäse. 2017 gingen 840 Kilogramm des mit Schwarzbier aus Pößneck bestrichenen Schnittkäse über die Theke, während vom Rotweinkäse 90 Kilo verkauft wurden. Die von fünf Mitarbeiterinnen in Produktion und Kommissionierung der Dittersdorfer Milch GmbH produzierten Käse werden in den Verkaufsstellen der Landgenossenschaft Dittersdorf, unter anderem aber auch in Jena und Gera verkauft.