Thüringische Landeszeitung (Weimar)
„Kunst für Kinder“sammelt Geld für Naturkindergarten in Tiefurt
Schöndorfer JUL weiht sanierte Räumlichkeiten mit Vernissage des Künstlers Gernot Ehrsam für einen guten Zweck ein
Statt mit einer üblichen Einweihung stellt die gemeinnützige JUL GmbH in Schöndorf Freunden und Geschäftspartnern die umgebauten Räumlichkeiten in der Verwaltung heute in Form einer Vernissage vor. Sie präsentiert Arbeiten des Thüringer Künstlers Gernot Ehrsam, die unter dem Motto „Kunst für Kinder“für einen guten Zweck auch erworben werden können. Die Idee lockt heute Abend mehr als 50 Gäste an, die sich für die Veranstaltung angemeldet haben.
Die JUL-Mitarbeiter lassen sich bereits seit einiger Zeit von der Malerei und den Holzskulpturen in ihren Pausen zu intensiven Gesprächen inspirieren. Seien es die abstrakten Bilder mit geometrischen Elementen, jene mit sehr schwungvollen Motiven, die Aktmalerei oder die Holzarbeiten wie Flammen, Figuren oder wiederum Abstraktem. Nachdem die Räume in der zweiten Etage endlich saniert und umgebaut wurden, entstand dort durch den Wegfall eines Raumes ein offener Bereich mit Kaffeeküche, Sitzgelegenheiten und freigelegten Holzbalken, der Möglichkeit zu eben solchen Gesprächen bietet.
„Es gibt ganz unterschiedliche Reaktionen auf die Arbeiten, aber die Mitarbeiter reden darüber und kommen sich darüber näher“, ist die Erfahrung von JUL-Geschäftsführer Matthias Labitzke. Er sei sehr positiv überrascht über die entstandenen Effekte, sagte er. Ehrsam seinerseits wollte eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, und eine, in der bei den Mitarbeitern kreative Prozesse ausgelöst werden. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Künstlern nehmen überall zu, sagen die beiden, die bereits mehrfach kooperiert haben.
Die ausgestellten Arbeiten können heute gekauft werden. Wobei die benachbarte Firma Novis jeweils zehn Prozent des Verkaufspreises für den Friedrich-Fröbel-Kindergarten der JUL spendet. Er will damit ein 1200 Quadratmeter großes Grundstück in Tiefurt urbar machen, Obst, Gemüse und mehr anbauen und das Gelände als Naturkindergarten nutzen. Dazu fehlt neben den Gartengeräten und Pflanzen auch noch Geld unter anderem für ein Holzhaus, Toiletten sowie gegebenenfalls für den Bau eines Brunnens. Zum Natur- und Erlebnisgarten wünscht sich die Einrichtung darüber hinaus auch Baumhäuser und Hochbeete. „Das Geld, das gespendet wird, kommt in ganz, ganz gute Hände“, sagte die KindergartenLeiterin Anke Hoyer.
Das Weg von sterilen Freiflächen und Hin zu Natur und Gemeinschaft trifft den Geschmack von Gernot Ehrsam. Das Motto „Kunst für Kinder“steht für ihn auch dafür, dass seine Kunst das Kind in den Erwachsenen wecken soll.