Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Funde aus Weimar reisen zu Ausstellung in Berlin
Museum für Ur und Frühgeschichte stellt für „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“Exponate zur Verfügung
Funde aus Oelknitz und Apfelstädt, die Bestandteile der Dauerausstellung im Museum für Ur- und Frühgeschichte sind, werden ab 21. September in Berlin gezeigt. Sie bereichern die Sonderschau „Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“, teilte das Thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) mit. Die Ausstellung wird anlässlich des diesjährigen Europäischen Kulturerbe-Jahres (European Cultural Heritage Year) im Martin-Gropius-Bau gezeigt.
Präsentiert wird aus der Weimarer Dauerausstellung das älteste Edelmetall Thüringens – zwei Lockenringe aus Elektron, einer Legierung aus Gold, Silber und Kupfer. Sie gehörten zur Trachtausstattung eines Kriegers, der etwa 2300 vor Christus in der Nähe von Apfelstädt bestattet wurde. Vergleichbare Schmuckstücke verweisen auf einen steinzeitlichen Elitenkreis in Böhmen, Mähren, Niederösterreich und der Schweiz.
Die Altsteinzeit Thüringens ist mit der sogenannten „Venus von Oelknitz“vertreten: eine fast 15 000 Jahre alte stilisierte Frauenfigur aus Elfenbein. Sie stammt aus einer Grube im Jagdlager altsteinzeitlicher Wildpferdjäger.
Darüber hinaus schickt das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie auch Funde aus Boilstädt nach Berlin, die zuvor noch in Gotha zu sehen sind. Die Funde aus Oelknitz und Apfelstädt können hingegen noch bis Mitte August im Museum für Ur- und Frühgeschichte in der Weimarer Humboldtstraße besichtigt werden.
„Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland“ist ein Kooperationsprojekt des Verbandes der Landesarchäologen in Deutschland und dem Museum für Vorund Frühgeschichte Berlin.