Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Julius und sein goldenes Florett
Bei der U17WM im Rollstuhlfechten sichert sich Julius Haupt überzeugend den Titel mit dem Florett – sein bislang größter Erfolg
„Besser geht es kaum!“, ist Nachwuchs-Bundestrainer Gavrila Spiridon nach der Vorrunde stolz auf seine Athleten. Felix Schrader (SV 1845 Esslingen) setzte sich nach einer blitzsauberen Vorrunde bei der U17-WM im Rollstuhlfechten in Warschau mit nur sechs Gegentreffern an die Spitze der Setzrangliste. Teamkollege Julius Haupt (PSV Weimar) stand ihm in nichts nach und platzierte sich aufgrund des etwas schlechteren Trefferquotienten auf Rang zwei.
Während der Esslinger, der die vermeintlich schwierigere Fortsetzung erwischt zu haben schien, direkt in die Runde der letzten Acht einzog, musste Haupt im Achtelfinale zunächst gegen den Esten Dmitry Krassikov antreten. „Das war heute eine der leichteren Aufgaben“, beurteilte Heimtrainer Alexander Panneck den Sieg seines Schützlings, der dadurch ebenfalls ins Viertelfinale einzog.
Dort holte Schrader, der Youngster des deutschen Teams und zweitjüngster Teilnehmer der Weltmeisterschaften, gegen den Kuwaiti Abdullah Alkhaldi einen Rückstand auf. Am Ende konnte Alkhaldi jedoch seine ganze Erfahrung ausspielen und zog ins Halbfinale ein. Für Schrader war nach tollem Turnierstart der Traum von einer Medaille im U17-Florett geplatzt.
Anders Julius Haupt: Im Viertelfinale feierte der Weimarer den nächsten überlegenen Sieg und hatte damit bereits eine Medaille sicher. Nikita Trofimov (Russland), Halbfinalgegner des Weimarers, sorgt zu Beginn des Gefechts für Sorgenfalten auf der Trainerbank. Haupt kämpft sich konzentriert in das Gefecht und um jeden Punkt. Am Ende siegte er unerwartet deutlich mit 15:8 und zog ins Finale ein. Der Kampf um Gold gegen Makoto Suzuki (Japan) wurde von Anfang an durch den jungen Deutschen bestimmt, der am Ende hochverdient mit 15:6 gewann und Weltmeister wurde – der bisher größte Erfolg nach DMGold und WM-Bronze.
Weltmeisterin im U17-Damenflorett wurde die für die Türkei startende Elke Lale van Achterberg.