Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Kunsthaus will mit Miró an Warhol-Erfolg anknüpfen
Vernissage wurde wegen des WMSpiels um Platz drei schon auf den gestrigen Freitag vorgezogen
Gestern Warhol, heute Miró – das Kunsthaus der Apolda Avantgarde kann einfach nicht klein. Mit einer Vernissage wurde gestern am frühen Abend die Ausstellung „Poetische Welten – Joan Miró“eröffnet. Zuvor stellten der Kunstverein und der Kurator die Ausstellung vor, die insgesamt 71 Grafiken, Arbeiten auf Papier und bibliophile Bücher des großen katalanischen Künstlers zeigt.
Für Hans Jürgen Giese, den Geschäftsführer des Apoldaer Kunstvereins, eine willkommene Gelegenheit, noch einmal an den Erfolg der Warhol-Ausstellung zu erinnern. Mit 19 165 Besuchern reiht sie sich auf Platz 3 in die Rangliste der besucherstärksten Ausstellungen im Kunsthaus ein – ein Paukenschlag gleich zu Jahresbeginn.
Mit Miró, so Giese, werde nun die Ausstellungslinie der klassischen Moderne konsequent weiterverfolgt. Mirós Bilder seien „poetische Landschaften“, seine Faszination bis heute ungebrochen.
Giese zur Seite saß bei der Pressekonferenz Johannes Schilling. Der Kurator und geschäftsführende Mitgesellschafter der Kölner Galerie Boisserée war zum ersten Mal überhaupt in Apolda und zeigte sich vor allem angetan von dem „Herzblut und Engagement“für die Kunst, das in dieser Stadt spürbar sei. Giese kündigte an, künftig enger mit der Galerie zusammenarbeiten zu wollen – schließlich reichen die Verbindungen zwischen Köln und Apolda 95 Jahre zurück und sind äußerst klangvoll, erinnerte er an die größte freischwingende Glocke der Welt, die im Kölner Dom läutet und in Apolda gegossen wurde.
Giese bedankte sich nicht nur bei den Förderern und Sponsoren der Ausstellung (Freistaat Thüringen, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, VR Bank Weimar und Energieversorgung Apolda).
Er bedankte sich auch beim Mitveranstalter Stadt und beim Kunsthaus-Team unter Beatrix Leisner, das für einen professionellen Aufbau der Ausstellung sorgte.
Für die Sponsoren und Förderer sprach VR-Bank-Vorstand Manfred Roth. Er zog aus gegebenem Anlass einen aktuellen Vergleich hinzu: Einsatz, Teamgeist, Chancenverwertung und den unbedingten Willen, etwas zu bewegen, sehe er hier, in Apolda und im Kunsthaus, während er es bei der zu Ende gehenden Fußball-Weltmeisterschaft in der deutschen Mannschaft vermisst habe. Roth betonte, dass die „Unterstützung im sozialen und kulturellen Bereich zur DNA der VR Bank Weimar“gehöre. Und untermauerte das mit einer Zahl: Über die Jahre gerechnet addiere sich die Förderung für die Kunst in Apolda auf eine sechsstellige Summe.
Für die Veranstalter saß auch Apoldas Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand (FWW) im Publikum. Bei der Pressekonferenz hielt er sich noch im Hintergrund, zur Vernissage sprach er ein paar Worte – noch sichtlich gezeichnet von einer Zahn-OP und entsprechenden Nachbehandlung am gestrigen Morgen.
• Die Ausstellung „Poetische Welten – Joan Miró“ist von nun an zu den gewohnten Öffnungszeiten des Hauses (dienstags bis sonntags von bis Uhr) zu sehen. Für Führungen kann man sich telefonisch anmelden.