Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Warten auf das Bauernhaus
Angekündigte Flächenerweiterung des Freilichtmuseums Hohenfelden lässt noch auf sich warten
Seit dem Spatenstich vor mehr als einem Jahr hat sich noch nicht viel bei der geplanten Erweiterung des Thüringer Freilichtmuseums Hohenfelden getan. „Ich kämpfe noch mit der Bürokratie von Förderanträgen“, sagte Museumsleiterin Franziska Zschäck. Verlaufe alles nach Plan, könnten die Bauarbeiten frühestens im Herbst beginnen. „Idealerweise können dann noch in diesem Jahr die Fundamente verlegt werden.“Das Museumsgelände soll um acht Hektar erweitert werden. Dort sollen dann zunächst vier weitere Gebäude das Museumsdorf ergänzen. Rund 1,2 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten, so Zschäck.
Das Freilichtmuseum möchte mit seinen bisher mehr als 30 historischen Gebäuden die ländliche Geschichte Thüringens erlebbar machen. Zu den Gebäuden, die von ihren ursprünglichen Standorten auf die neue Museumsfläche kommen sollen, zählt auch das laut Zschäck älteste noch erhaltene Bauernhaus Thüringens. Aktuell steht das aus dem Jahr 1550 stammende Gebäude noch in Abtsbessingen (Kyffhäuserkreis). Von der Erweiterung erhofft sich Zschäck, das Museum zukunftssicherer machen zu können. Auch mehr Besucher verspricht sie sich davon. Im vergangenen Jahr zählte die Museumsleitung rund 29 000 Gäste. Aber auch auf dem schon vorhandenen Museumsgelände gebe es viel zu tun, sagte Zschäck. So werde aktuell eine aus dem Ilmkreis stammende Hangscheune auf dem Areal wieder aufgebaut. „Sie wird direkt in einen Hang hineingebaut – eine besondere Architektur.“
Zudem werde das Hirtenhaus umgestaltet, das Fachwerk neu gestrichen. An sogenannten Hörstationen sollen Besucher Aufnahmen lauschen können: Bewohner Hohenfeldens hätten dafür Texte eingesprochen, wobei sie in die Rollen der ehemaligen Hirtenfamilie schlüpfen. „Natürlich wird mit dem speziellen Zungenschlag der Leute gesprochen – aber schon noch so, dass es auch für Menschen verständlich bleibt, die nur Hochdeutsch sprechen“, sagte Zschäcke. Diese Arbeiten sollen zum Thüringer Schäfertag am 4. August abgeschlossen sein. (dpa)