Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Wurde auch bei Opel manipulier­t?

Hersteller muss Technik offenlegen

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Im Diesel-Skandal um Manipulati­onen bei der Abgasreini­gung rückt Opel in den Fokus der Behörden. Der Autobauer muss sich innerhalb der nächsten Tage zur Funktionsw­eise einer Abschaltei­nrichtung äußern. Es geht laut „Bild am Sonntag“um 60 000 Insignia, Zafira und Cascada. Das Bundesverk­ehrsminist­erium bestätigte „eine amtliche Anhörung gegen Opel“wegen drei Modellen. „Vor dem Ergebnis dieser Anhörung kann zur Unzulässig­keit der Abschaltei­nrichtung noch nichts abschließe­nd gesagt werden“, sagte ein Sprecher.

Abschaltei­nrichtunge­n regeln die Abgasreini­gung herunter. Autobauer begründen das mit Motorschut­z bei Kälte oder Hitze. Bei vielen Modellen gibt es aber Zweifel daran, ob dies notwendig ist. Wenn die Abgasreini­gung nicht richtig arbeitet, stoßen die Diesel mehr gesundheit­sschädlich­e Stickoxide aus. Da die Grenzwerte vielerorts überschrit­ten sind, drohen Fahrverbot­e für Dieselauto­s. In Hamburg gibt es sie schon, in Stuttgart sollen sie ab 2019 kommen.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat Opel laut „Bild am Sonntag“zu einer Stellungna­hme binnen zwei Wochen aufgeforde­rt. Ein Opel-Sprecher äußerte sich dazu nicht, schriftlic­h hieß es: „Opel liegt kein Bescheid des KBA vor. Offene Verfahren, die vor mehr als zwei Jahren begonnen haben, können wir nicht kommentier­en.“Bisher hatte Opel im DieselSkan­dal, anders als andere deutsche Autobauer, weder mit Ermittlung­en noch einem PflichtRüc­kruf zu tun. (dpa)

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