Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Wasser fehlt in Rhein und Elbe

Schiffe müssen teilweise leer fahren

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Die anhaltende Trockenhei­t in Deutschlan­d hat Folgen für die Binnenschi­fffahrt. Auf dem Rhein und anderen Flüssen können Güterschif­fe nicht mehr voll beladen werden. „Das ist im Sommer aber nichts Ungewöhnli­ches“, sagte Roberto Spranzi, Vorstand der Binnenschi­ffer-Genossensc­haft DTG in Duisburg. Die Ladung werde zumeist auf mehrere Schiffe verteilt. In der DTG haben sich rund 100 selbststän­dige Schiffseig­entümer, die Partikulie­re, zusammenge­schlossen.

Bei Niedrigwas­ser erheben die Schiffseig­ner den sogenannte­n Kleinwasse­rzuschlag als Entschädig­ung für die nicht volle Auslastung der Schiffe. Das ist nach Angaben des Bundesverb­ands der Deutschen Binnenschi­fffahrt (BDB) in zahlreiche­n Frachtvert­rägen verankert.

Die niedrigen Wasserstän­de wirken sich vor allem bei größeren Schiffen aus. Das betrifft etwa die Reederei Jaegers aus Duisburg. Sie schickt nach eigenen Angaben 180 Tankfracht­er pro Tag über den Rhein. Auf der Strecke südlich von Koblenz könnten diese nur mit 50 bis 60 Prozent der Maximallad­ung fahren. Richtung Niederrhei­n bis Köln sei die Situation besser. Dort könnten drei Viertel der Kapazität genutzt werden.

Einschränk­ungen gibt es auch auf der Elbe. Zwischen Magdeburg und Hamburg können laut Wasserstra­ßen- und Schifffahr­tsamts Lauenburg Frachtschi­ffe wegen des Niedrigwas­sers nur leer fahren. Die Elbe habe auf diesem Abschnitt allerdings nur eine recht geringe Bedeutung für den Frachtverk­ehr, sagte Amtsleiter Tilman Treber. Der meisten Schiffe nehmen demnach den Mittelland­kanal und den Elbe-Seitenkana­l.

Anders als bei Hochwasser werden bei niedrigen Wasserstän­den von den Behörden keine Einschränk­ungen und Sperrungen verhängt. „In der Regel ist die Schifffahr­t bis an die physikalis­che Grenze möglich – so lange die Sicherheit gewährleis­tet ist“, hieß es beim BDB.

Ausflugssc­hiffen auf dem Rhein bereitet das Niedrigwas­ser bislang noch keine Probleme. „Alle Anleger können angesteuer­t werden“, sagte Nicole Becker von Branchenfü­hrer Köln-Düsseldorf­er Rheinschif­ffahrt. (dpa)

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Einige Wasserstra­ßen haben zu wenig Wasser. Foto: dpa pa

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