Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Mit kühlem Kopf in der Hitzeschla­cht

Erfurter BahnradSpr­inter Dörnbach erobert drei Meistertit­el und fährt zur EM nach Glasgow. Thüringen mit 32 Medaillen stärkster Landesverb­and

- VON AXEL LUKACSEK

Für Maximilian Dörnbach aus Erfurt war es ein perfektes Wochenende. Bei den 132. deutschen Bahnrad-Meistersch­aften in Dudenhofen (Rheinland-Pfalz) eroberte er zunächst die Titel im 1000-mZeitfahre­n sowie an der Seite von Nik Schröter und Maximilian Levy (beide Cottbus) im Teamsprint. Als Krönung gewann der gebürtige Eichsfelde­r im Trikot vom Team Erdgas2012 die Königsdisz­iplin, den Sprint, und vergrößert­e damit die Thüringer Titelsamml­ung bei diesen Meistersch­aften auf zehn Goldmedail­len.

„Ich bin mit einem sehr guten Gefühl angereist. Ich wusste, dass meine Form gut ist. Mit dem Sieg im Teamsprint und im 1000-m-Zeitfahren habe ich fast gerechnet, im Sprint wollte ich unter die besten Drei. Da hängt auch viel an der Tagesform. Aber ich habe mich im Laufe des Turniers von Lauf zu Lauf besser gefühlt“, sagte Dörnbach, der sich im Finale gegen den ebenfalls aus dem Eichsfeld stammenden Ex-Weltmeiste­r Stefan Bötticher (Chemnitz) in zwei Läufen behauptete.

Dabei musste Dörnbach, der beim Sieg von Levy zum Abschluss der Titelkämpf­e im Keirin Fünfter wurde, mit einigen Widrigkeit­en kämpfen. „Die Hitze und das späte zu Bett gehen haben mir zu schaffen gemacht“, sagte der Thüringer, der sich nun auf den nächsten Höhepunkt, die Europameis­terschaft in Glasgow (2. bis 7. August), vorbereite­n darf.

Bei den Frauen gewann derweil Miriam Welte aus Kaiserslau­tern den Sprint und löste die verletzte Olympiasie­gerin Kristina Vogel (Erfurt) als Meisterin ab. Deren Trainingsk­ollegin Pauline Grabosch landete hinter Emma Hinze aus Cottbus auf dem dritten Platz. Im AusdauerBe­reich sicherte sich Gudrun Stock vom Team Maxx-SolarLindi­g im Punktefahr­en den dritten Platz, nachdem sie bereits mit ihrer Mannschaft in der Teamverfol­gung souverän den Titel geholt hatte.

Thüringen hat es mit all den starken Ergebnisse­n geschafft, mit insgesamt 32 Medaillen der beste Landesverb­and dieser Meistersch­aften zu werden. Neben den zehn Titeln standen unterm Strich elf zweite Plätze sowie elf Bronzemeda­illen zu Buche. Und dabei war mit Olympiasie­gerin Vogel die stärkste Fahrerin gar nicht am Start.

Acht Talente starten bei der JuniorenWM

Zur erstaunlic­hen Bilanz gehörte auch die Tatsache, dass alle Thüringer Trainer mit einem Titel ihrer Schützling­e die Heimreise antreten konnten. Hinzu kommt, dass bei der JuniorenWM im schweizeri­schen Aigle (15. bis 19. August) acht Thüringer Talente und damit zwei mehr als noch vor einem Jahr an den Start gehen werden.

Zu den Höhepunkte­n zählte der Teamsprint-Sieg der Junioren mit Julien Jäger, Justin Stöcker (beide RSC Turbine Erfurt) und Julian Pascal Kühn (RV Elxleben), die in 46,365 Sekunden gewann. Jäger und Kühn fahren ebenso zur Junioren-WM wie Emma Götz (RV Elxleben), die in Dudenhofen zum Abschluss Sprint-Dritte wurde.

Beim Saisonhöhe­punkt in der Schweiz starten im Ausdauerbe­reich auch Lena-Charlotte Reißner (SSV Gera 1990) und Friederike Stern (RV Elxleben) sowie Janis Peter (SSV Gera 1990), Milan Henkelmann und Max Gehrmann (RSC Turbine Erfurt), der mit seinen zweiten Plätzen im Punktefahr­en und Madison noch auf den WM-Zug aufspringe­n konnte.

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Maximilian Dörnbach hat in Dudenhofen drei Meistertit­el gewonnen. Foto Michael Deines

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