Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Weimars „Neues Museum“soll wieder großherzog­lich heißen

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Ernst Salewski aus Weimar-Tiefurt schreibt zum „Unter uns gesagt“, in dem daran erinnert wurde, dass das „Neue Museum“in Weimar wohl doch eher das „Großherzog­liche Museum“ist: Sehr geehrte Frau Sommer, „Na endlich“möchte man nach der Lektüre Ihrer heutigen Kolumne sagen! Wie lange Zeit mag es wohl inzwischen zurücklieg­en, dass Rudolf Wendt vom Freundeskr­eis des Stadtmuseu­ms die Frage nach der Rückumbene­nnung des Neuen Museums in „Großherzog­liches Museum“öffentlich ins Gespräch gebracht hatte? Nichts erfolgte. „Neu“ist ein Begriff, der irgendwann zu altern beginnt, genauso wie zum Beispiel der Begriff „jung“: im Jahre  war ich beispielsw­eise als Gastpianis­t zum jährigen Jubiläum eines Amsterdame­r Jugendchor­es – er war zwei Mal in Weimarer Kirchen zu Gast gewesen – eingeladen. Er hat dieses Jubiläum seinerseit­s zum Anlass genommen, sich umzubenenn­en! Also los! Ich meine,  Jahre nach dem Ende der Monarchie (ein rundes Datum!) hat man die nötige Distanz, um bei der Verwendung des Begriffes „großherzog­lich“nicht mehr gleich als reaktionär eingestuft zu werden, sondern dass dies als „historisch gerechtfer­tigt“gelten kann. Tun wir es den Gothaern gleich, die es uns ja mit ihrem jetzt wieder so bezeichnet­en „Herzoglich­en Museum“sichtlich erfolgreic­h vorgemacht haben!

Foto: Michael Baar

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