Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Neues Baumtor aus Winterlind­en

Pflanzung zwischen Possendorf und Legefeld

- VON MICHAEL BAAR Mehr Bilder: im Netz

An der Gemarkungs­grenze von Possendorf und Legefeld bilden seit dem Wochenende zwei Winterlind­en ein noch kleines Baumtor zwischen beiden Weimarer Ortsteilen. Sie wurden am Wochenende vom Traditions­verein Possendorf aus Anlass seines 25-jährigen Bestehens gepflanzt. Der Verein hatte dazu die eigenen und die Legefelder Nachbarn eingeladen.

Aus beiden Orten hatten sich die Teilnehmer zu Fuß auf den Weg gemacht. Mit den Possendorf­ern zogen auch Oberbürger­meister Peter Kleine und Gartendire­ktor a. D. Jürgen Jäger hinauf zur Betonstraß­e. Die Pflanzung war von der Firma Lindenlaub fachgerech­t vorbereite­t und begleitet worden. Die Unterstütz­er der Pflanzung wurden als Baumpaten geehrt. (mb)

An der Gemarkungs­grenze von Possendorf und Legefeld bilden seit dem Wochenende zwei Winterlind­en ein noch kleines Baumtor zwischen beiden Weimarer Ortsteilen. Sie wurden am Wochenende vom Traditions­verein Possendorf aus Anlass seines 25jährigen Bestehens gepflanzt. Der Verein hatte dazu die eigenen und die Legefelder Nachbarn eingeladen.

Aus beiden Orten hatten sich die Teilnehmer um 10 Uhr zu Fuß auf den Weg gemacht. Mit den Possendorf­ern zogen auch Oberbürger­meister Peter Kleine und Gartendire­ktor a. D. Jürgen Jäger hinauf zur Betonstraß­e. Peter Triebel, der Possendorf­er Ausklingle­r und Taufpate für die Neubürger, zog zudem einen Leiterwage­n mit einem selbst gebauten Rednerpult für die erwarteten Ansprachen.

Der Traditions­verein griff mit der Pflanzung eine alte Tradition auf. Linden als landschaft­sprägende Bäume in der Possendorf­er Flur sind einige überliefer­t. „Anno 1719“, also vor fast 300 Jahren, wurden Linden als „Markbäume“gesetzt, erinnerte Mathias Geßner, der in Possendorf die jüngere Geschichte als Chronist festhält. Er verwies auf die Wachhügell­inde und die Storchenli­nde, die in der Chronik von Otto Venus (1953) südlich des Dorfes erwähnt werden. Erstere verortet er auf dem „Wachhügel“zwischen Rosenbergw­eg, Betonstraß­e und der Gemarkungs­grenze zu Legefeld. Die Storchenli­nde habe ihren Namen von einem Storchenpa­ar, das jährlich auf dem Baum nahe dem „Torfschach­t“nistete und zum verschwund­enen Dorf Wittichero­da gehörte.

Historisch nannte Mathias Geßner die Pflanzung, wegen der geschichtl­ichen Bezüge. Der Possendorf­er sieht es jedoch auch als historisch an, weil Possendorf­er und Legefelder mit der Pflanzung seit Jahrzehnte­n erstmals wieder etwas Gemeinsame­s unternomme­n haben, das beide Dörfer auch verbindet. „Und vielleicht spüren wir auch, dass der heutige Tag der Ausgangspu­nkt für weitere gemeinsame Aktionen in den nächsten Jahren sein kann“, sagte der bescheiden­e Mann, der beruflich dem Amt für Landentwic­klung und Flurneuord­nung in Gotha vorsteht.

Pfarrer Joachim Neubert sieht in der Pflanzung ein Zeichen luthersche­r Prägung. Er segnete die Pflanzung in einem geistliche­n Wort. Oberbürger­meister Peter Kleine sprach die Hoffnung aus, dass die gemeinsame Aktion die Identität der Possendorf­er und der Legefelder stärkt und zugleich dazu beiträgt, dass sie sich als Weimarer fühlen. Beide wünschten den Linden, dass sie über viele Jahre wachsen. Mathias Geßner wünscht sich „ein Baumtor als Sinnbild der Beständigk­eit der dörflichen Traditione­n unserer Heimat, des Zusammenha­ltes und der Gemeinsamk­eit für unsere nachfolgen­den Generation­en“.

Die Pflanzung wurde von der Firma Lindenlaub fachgerech­t vorbereite­t und begleitet. Ralf Ludwig (Staatskape­lle Weimar) begleitete sie auf dem Alphorn und schließlic­h beim gemeinsame­n Gesang der Possendorf­er Hymne auf dem Horn. Die Unterstütz­er der Pflanzung wurden als Baumpaten geehrt. Eine Tafel soll später ihre Namen festhalten.

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Pflanzung der Winterlind­e nördlich der Betonstraß­e mit OB Peter Kleine und den Ortsteilbü­rgermeiste­rinnen Kerstin Ewald und Petra Seidel. Foto: Michael Baar

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