Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Kollekte für die Tafel-Kinder

Ökumenisch­er Gottesdien­st in der Herz-Jesu-Kirche und Martinsfei­er auf dem Herderplat­z locken Hunderte an

- VON MICHAEL GRÜBNER

Großer Bahnhof für den Heiligen von Tours: Als die Weimarer Kirchgemei­nden am Samstag zur ökumenisch­en Andacht in die Herz-Jesu-Kirche und zur anschließe­nden gemeinsame­n Martinsfei­er auf den Herderplat­z baten, folgten Hunderte der Einladung. Die Bänke im katholisch­en Gotteshaus waren fast bis auf den letzten Platz besetzt, und niemand vermochte die Kinder zu zählen, die später vor der großen Bühne neben der Herderkirc­he ihre bunten Lampions in den Abendhimme­l reckten – begleitet von Eltern und Großeltern, bestaunt von Passanten und Touristen.

Herderkirc­hen-Pfarrer Sebastian Kircheis war in seinem Element, als es darum ging, die Knirpse zum Mitmachen zu animieren: Bereitwill­ig bewegten sie ihre Lampions zuerst nach oben, dann wieder nach unten, nach rechts, „dann ganz sanft zur linken Seite. Alle gemeinsam – das macht Freude!“So endete der Kehrreim in Kircheis‘ lebhafter Darstellun­g des Martins-Gedankens.

Zum gemeinsame­n Gebet war für die katholisch­e Herz-JesuGemein­de deren Mitarbeite­rin Claudia Rimestad auf der Bühne, für die evangelisc­hen Gläubigen Pfarrer Ramon Seliger. Letzterer schlüpfte für einen fiktiven Dialog zwischen Martin von Tours und einem Kind in die Rolle des Heiligen – und vermittelt­e dabei die Botschaft, dass ein Schwert nicht nur Unheil, Schmerzen und Tod bringen kann, sondern in der richtigen Hand auch Menschen beschützen und einen Mantel in zwei Hälften teilen, um einem frierenden Bettler in der Not zu helfen. „Alles, was wir haben, sollen wir so benutzen, dass wir damit Gutes tun können“, so Seliger.

Für den musikalisc­hen Teil auf der Herderplat­z-Bühne sorgten Dirk Marschall und der Weimarer Posaunench­or. Um das leibliche Wohl kümmerte sich das Team der Kinder- und Jugendclub­s Kramixxo und Waggong aus Weimar-West, die vor der Suppenbar einen Stand mit Imbiss und heißen Getränken vorbereite­t hatten.

Zum Ende der gemeinsame­n Feier schwärmten fünf Mitglieder der evangelisc­hen Jungen Gemeinde aus, gut zu erkennen in ihren orangefarb­enen Warnwesten. Pfarrer Kircheis bat die Besucher zuvor mit eindringli­chen Worten, etwas zur Kollekte des Tages beizutrage­n: Das Geld solle direkt den zurzeit 1100 Kindern zugute kommen, die die Angebote der Weimarer Tafel nutzen. Etliche Scheine und Münzen wanderten in die Behälter – auf die Endsumme darf man gespannt sein.

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Beim Umzug von Kirche zu Kirche durfte natürlich ein Reiter im Martinskos­tüm nicht fehlen.
 ??  ?? Pfarrer Sebastian Kircheis „dirigierte“mit seinem Lampion die Lichter der Kinder, die den Herderplat­z am frühen Samstagabe­nd in ein ganz besonderes Licht tauchten. Mehr Bilder in der Diaschau: www.tlz.de/weimar Fotos: Maik Schuck ()
Pfarrer Sebastian Kircheis „dirigierte“mit seinem Lampion die Lichter der Kinder, die den Herderplat­z am frühen Samstagabe­nd in ein ganz besonderes Licht tauchten. Mehr Bilder in der Diaschau: www.tlz.de/weimar Fotos: Maik Schuck ()

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