SPD-Forum: Judenhass in der DDR

Diskussion und Vortrag in Weimar

„Juden! Kosmopoliten! Zionisten!“– Antisemitismus in SPD, KPD und SED ist das SPD-Forum mit Vortrag und Diskussion überschrieben, das morgen in Weimar stattfindet. Zu Gast ist der Journalist Ralf Fischer (Berlin).

Mitte der 80er-Jahre ist in den Fußball-Stadien in der DDR die Ausbreitung einer neonazistischen und antisemitischen Jugendsubkultur nicht mehr zu übersehen. Die Sicherheitsorgane alarmieren frühzeitig die Staatsführung, doch die SEDKader geben die Parole aus, solche Aktivitäten seien nur auf den schädlichen Einfluss des Westens zurückzuführen.

Eine hilflose Schuldzuweisung. Auch der Judenhass in den Stadien im Osten hatte seine eigene, ostdeutsche Vorgeschichte, die kurz vor Stalins Tod mit einer regelrechten Judenverfolgung auf dem Territorium der DDR einen Höhepunkt erreichte. Und er war systemimmanent: So forderte schon im April 1946 ein streng vertrauliches Rundschreiben der Volkspolizei-Inspektion Erfurt, dass „aus dem Osten eingewanderte Juden keine Zuzugsgenehmigung“erhalten sollten. Bereits erteilte Genehmigung sollten „wenn irgend möglich rückgängig“gemacht werden.

Der Berliner Journalist Ralf Fischer hat bestürzende Fakten zum Antisemitismus in der DDR recherchiert und ist darüber hinaus auf wesentlich ältere antisemitische Flecken auf der Weste der deutschen Arbeiterbewegung gestoßen. Der Eintritt ist frei, es gibt Getränke und einen kleinen Imbiss. (red)

• Dienstag, . Nov.,  Uhr, SPD-Büro, Graben , Weimar