Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Perfekter Hauptrundenstart für die deutschen Handballerinnen
Klarer 29:23 (17:8)-Sieg gegen Spanien bei der EM. Thüringerinnen Bölk und Schmelzer treffen jeweils viermal
Nach ihrem furiosen Start in die EM-Hauptrunde legten die deutschen HandballFrauen um ihre überragende Torfrau Dinah Eckerle einen ausgelassenen Freudentanz auf das Parkett. Mit dem klaren 29:23 (17:8)-Sieg gegen Spanien erhielt sich das junge Team von Bundestrainer Henk Groener am Freitagabend in Nancy die Chance auf die erste Halbfinalteilnahme seit zehn Jahren und weckte zarte Medaillenhoffnungen. «Wir haben eine wahnsinnige erste Halbzeit gesehen, in der sich die Mannschaft in einen Rausch gespielt hat», befand Groener. Beste Werferinnen für die vor der Pause groß auftrumpfende DHB-Auswahl waren Emily Bölk, Meike Schmelzer und Angie Geschke mit jeweils vier Toren. Zudem glänzte Eckerle zwischen den Pfosten mit 15 Paraden. „Sie hat eine hervorragende Vorstellung geboten“, zollte der Bundestrainer ein Extra-Lob.
„Ich bin total froh, dass ich der Mannschaft so helfen konnte“, sagte Eckerle. „Wir sind happy, dass wir weiter alle Chancen haben.“Nächster Hauptrundengegner der deutschen Mannschaft, die nun 4:2 Punkte auf dem Konto hat, ist am Sonntag Ungarn. „Wenn wir da auch so auftreten, sind wir mit Sicherheit nicht chancenlos“, sagte Rückraum-Ass Bölk. Zum Abschluss wartet am kommenden Mittwoch der WM-Dritte Niederlande.
Die ersten beiden Mannschaften der Hauptrundengruppe II qualifizieren sich für die Halbfinals am 14. Dezember in Paris, der Drittplatzierte für das Spiel Die Thüringerin Emily Bölk (Mitte) wird von einer spanischen Spielerin am Trikot festgehalten.
um Platz fünf am gleichen Tag in der französischen Hauptstadt. 2008 hatte die deutsche Mannschaft bei der Endrunde in Mazedonien letztmals in einem EM-Halbfinale gestanden, dieses damals aber gegen Spanien mit 29:33 verloren und am Ende Rang vier belegt. Die letzte und bisher einzige EM-Medaille gab es mit Silber bei der EM-Premiere 1994 im eigenen Land.
Am Freitag war eine starke erste Hälfte der Grundstein zum Erfolg. Eckerle wehrte alleine in
Torhüterin Eckerle glänzt mit 15 Paraden
den ersten 30 Minuten neun Würfe der Spanierinnen ab. Nur neun Gegentore zur Pause sprechen eine deutliche Sprache, weniger gab es zuletzt 2014 im EM-Spiel gegen Kroatien mit sieben. „Wir haben eine tolle erste Halbzeit gespielt“, befand Luisa Schulze. „Wir können zufrieden sein und sind überglücklich.“Vorentscheidend war eine neunminütigen Torflaute der Spanierinnen, durch die sich die DHB-Auswahl von 8:6 auf 13:6 absetzte. (dpa)