Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Virtuelle Radrennen gegen Thüringer Spitzensportler
Regionalverbund Thüringer Wald will die Mittelgebirge für Mountainbiker erschließen
Der Regionalverbund Thüringer Wald – größte touristische Dachorganisation Thüringens – lässt sich nicht davon entmutigen, dass seine Wünsche bei der jüngsten Änderung des Thüringer Waldgesetzes kein Gehör fanden: Er will die Thüringer Mittelgebirge zu einem Ziel für Mountainbiker entwickeln, um im Deutschland-Tourismus wettbewerbsfähig zu sein, auch wenn das Gesetz aktuell nur die Nutzung befestigter Wege erlaubt.
„Wichtig ist, den Forst von Anfang an mit einzubeziehen anstatt Projekte zu entwickeln und ihn dann erst mit ins Boot zu holen“, setzt Mitarbeiterin Christina Büller auf Kooperation und Verständigung. Weil der Regionalverbund das Mountainbiken als „Kernthema“betrachte, hofft sie, in Kürze mit der Vermarktung von zwei eigens entwickelten Routen starten und damit die ersten Pflöcke einschlagen zu können. Allerdings verlaufen diese Routen zu 97 Prozent durch Staatswald, was die nötigen Regelungen vereinfacht.
Eines der nächsten Projekte für Mountainbiker werden zudem sogenannte „Ghost Rides“entlang des Rennsteigs sein. Dabei messen sich Nutzer virtuell mit Spitzensportlern des Olympiastützpunktes Oberhof: Sie fahren auf sieben bis zehn definierten Strecken und versuchen dabei, die Bestzeiten der Sportler („Ghost“, zu deutsch: Geist) zu unterbieten. Daneben unterstützt der Regionalverbund das Projekt „Ride 7“, einen Rundkurs von etwa 170 Kilometern über die sieben höchsten Gipfel des Thüringer Waldes. Die Federführung übernimmt mit Marcus Clauder der Veranstalter des Rennsteiglaufs, das Projekt soll ähnlich wie der „Stoneman Miriquidi“im Erzgebirge (162 Kilometer) aufgebaut werden.