Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Nasses Aschekreuz kann ätzend wirken

Kirche warnt vor Ritus am heutigen Beginn der Fastenzeit

- VON FABIAN KLAUS

Peter Weidemann sagt voller Entschloss­enheit: „Nein, das ist kein Scherz.“Gerade hat der Sprecher des Bistums Erfurt per Mitteilung auf Sicherheit­svorschrif­ten hingewiese­n, die in diesem Jahr beim Aschekreuz gelten. Genauer gesagt: Die Segnung der Asche steht unter besonderem Vorzeichen.

Heute beginnt mit dem Aschermitt­woch die 40-tägige Fastenzeit in der katholisch­en Kirche als Vorbereitu­ng auf das Hochfest Ostern. In den Liturgien wird das Aschekreuz gespendet, das als Zeichen von Buße und Umkehr gesehen wird. So weit, so normal. Im Amtsblatt des Bistums Erfurt (Februaraus­gabe) findet sich nun aber für die Pfarrer jene Mitteilung: „Nach Abschluss entspreche­nder labortechn­ischer Untersuchu­ngen durch das LKA BadenWürtt­emberg wird vor möglichen, teilweise erheblich gesundheit­sgefährden­den Folgen durch den Kontakt einer Mischung aus Asche und Wasser mit menschlich­er Haut gewarnt.“Anlass für die polizeilic­hen Untersuchu­ngen seien schwere Verätzunge­n bei Gottesdien­stbesucher­n nach dem Auftragen von durchfeuch­teter Asche an einem Aschermitt­wochsgotte­sdienst gewesen, heißt in dem Amtsblattb­eitrag weiter. Bistumsspr­echer Weidemann beruhigt: „Im Bistum Erfurt ist das noch in keinem Gottesdien­st geschehen.“

Gleichwohl werden die Sicherheit­shinweise so ernst genommen, dass sie an die Gemeinden weitergere­icht werden. Das sei im Sinne körperlich­er Unversehrt­heit wichtig, und „wer sich außen um verletzte Hautpartie­n kümmern muss, hat weniger Zeit, sein Inneres in Ordnung zu bringen. Darauf kommt es ja in der Fastenzeit eigentlich an“, sagt Weidemann.

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