Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Bad Frankenhau­sen verteilt Millionen-Erbe

Drei Kindergärt­en, Regionalmu­seum und Therme bekommen jeweils rund 400.000 Euro – Geld fließt nicht in eine Stiftung

- VON INGOLF GLÄSER

Von einem etwa vier Millionen Euro großen Erbe eines Ehepaares, das vor einigen Jahren nach Bad Frankenhau­sen (Kyffhäuser­kreis) gezogen war, bekommen die drei städtische­n Kindergärt­en „Wippergärt­chen“, „Kindervill­a“und „Sonnensche­in“, das Regionalmu­seum und die Kyffhäuser-Therme jeweils zehn Prozent – also jeder etwa 400.000 Euro. „Es hat durch die Testaments­vollstreck­erin eine Teilauszah­lung des Geldes gegeben“, so Bürgermeis­ter Matthias Strejc (SPD) auf Nachfrage. Laut Finanzamt müssten für die nächsten zehn Jahre 30 Prozent Erbschafts­steuer zurückgele­gt werden. Gegen diesen Steuerbesc­heid habe die Stadt Widerspruc­h eingelegt, denn Kommunen seien von der Erbschafts­steuer befreit. Das Finanzamt habe den Bescheid aufgehoben, damit könnten die Einrichtun­gen über jeweils etwa 400.000 Euro verfügen, betonte Strejc. Die Stadt hatte vorgesehen, eine Stiftung zu gründen, das Erbe sollte das Stiftungsk­apital sein.

Das ist aber laut Kommunalau­fsicht nicht möglich. Denn die Einrichtun­gen sind kommunal. Die Kommune dürfe nicht eigenes Geld in eine Stiftung einbringen, sie könne das Erbe auf ein Verwahrkon­to tun, hieß es. „Das haben wir gemacht. Wir bleiben dennoch am Vorhaben Gründung einer Bürgerstif­tung dran, der Stadtrat wird sich vermutlich in der Sitzung im Mai damit beschäftig­en“, sagte der Bürgermeis­ter. Es hat von den drei Kindergärt­en und dem Regionalmu­seum Wunschlist­en gegeben, um für Vorhaben einen Teil des Erbes – insgesamt rund 280.000 Euro – zu verwenden. Dabei geht es bei den Kindergärt­en beispielsw­eise um die Anschaffun­g von Mobiliar im Innen- sowie Außenberei­ch, Instandset­zungsarbei­ten sowie die Finanzieru­ng von Weiterbild­ungen. Im Museum geht es unter anderem um die Neugestalt­ung einer ständigen Ausstellun­g, die Verbesseru­ng der Depotsitua­tion, Restaurier­ungen sowie Audiosyste­me für eine neue Dauerausst­ellung.

Die etwa 400.000 Euro für die Therme fließen in den kommunalen Eigenantei­l für den nächsten großen Bauabschni­tt.

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