Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Bamf lehnt viele Iraner ab

Asylbewerb­er klagen vor Gericht

- VON CHRISTIAN UNGER

BERLIN. Nur ein kleiner Teil von Flüchtling­en aus dem Iran erhält Schutz in Deutschlan­d. Insgesamt entschied das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) 2018 über 11.430 Asylanträg­e von Menschen aus dem Staat unter schiitisch­er Führung. Doch nur 2619 Iraner erhielten Schutz. Mehr als 5000 Asylsuchen­de lehnte das Bamf ab. Fast 4000 Verfahren wurden eingestell­t, weil der Antragstel­ler ausreiste oder das Asylgesuch zurückzog. Das geht aus einer Antwort der Bundesregi­erung auf Anfrage der LinkeFrakt­ion hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Viele Iraner klagen an Verwaltung­sgerichten gegen die BamfEntsch­eidung. So bekamen 2018 noch einmal fast 1300 Menschen durch ein Urteil einen Schutzstat­us. Die Linke kritisiert das Bamf bei den Asylentsch­eidungen zum Iran. Die hohe Zahl der Urteile gegen negative Bamf-Entscheide sei ein „starkes Indiz“dafür, dass „in der Prüfpraxis des Bamf bei iranischen Asylsuchen­den vieles falsch läuft“, sagte die Innenexper­tin Ulla Jelpke. Nach Ansicht von Menschenre­chtsorgani­sationen sind vor allem Opposition­elle, Christen und Homosexuel­le durch das Regime in Teheran verfolgt. Auch das Bamf selbst spricht von einem „steigenden Migrations­druck“40 Jahre nach der Islamische­n Revolution. Folter und eingeschrä­nkte Religionsf­reiheit seien weiterhin Teil des Systems.

Linke kritisiert die Bundesbehö­rde

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