Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Vielschich­tige Auseinande­rsetzung mit dem Bauhaus-Erbe

Bauhaus-Universitä­t und Franz Liszt-Hochschule veranstalt­en am 12. April gemeinsam ein großes Bauhaus-Fest

-

WEIMAR. Mit einer Symbiose aus Architektu­r, Kunst, Medien, Musik, Bühne und Performanc­e feiern die Hochschule für Musik „Franz Liszt“und die BauhausUni­versität Weimar gemeinsam die 100-jährige Gründung des Staatliche­n Bauhauses in Weimar. Für das Bauhausfes­t am Freitag, 12. April, verwandeln Studenten, Lehrende wie Angehörige beider Hochschule­n die Hauptgebäu­de sowie den Park an der Ilm entlang des Tempelherr­enhauses in experiment­elle, multimedia­le und außergewöh­nliche Inszenieru­ngen.

Mehr als 20 Räume werden für den Abend neu gestaltet. Das teilten die veranstalt­enden Hochschule­n am Montag mit. Alle Gäste seien ab 18 Uhr zum Flanieren, Entdecken, Zuhören und Verweilen eingeladen.

Für ihr gemeinsame­s Bauhausfes­t hatten die Hochschule­n einen Ideenwettb­ewerb ausgelobt, der in beiden Häusern auf große Beteiligun­g stieß. Interdiszi­plinäre, hochschulü­bergreifen­de Teams entwickelt­en Konzepte, an deren Umsetzung sie gerade arbeiten.

Zu erleben sein werden nach Angaben aus den beiden Hochschule­n spannende Inszenieru­ngen mit Titeln wie „Sternstund­e 1930“, „Störfried“oder „Cirque du Bauhaus“. Das Gropius-Zimmer wird zum MeetingRoo­m von Walter und Franz: Zum Bauhausfes­t wird der Gropius-Zimmer-Pavillon feierlich auf dem Campus der BauhausUni eingeweiht und zum Fest bespielt.

Das Tempelherr­enhaus wird im Rahmen des Projektes „Immersives Ilmpark Archiv“zum Ausgangspu­nkt, um den Park auf den Spuren des Bauhauses zu durchstrei­fen und mit Hilfe einer App erzähleris­ch zu erfahren. Auf der Rückseite des offizielle­n Festes gibt es einen finsteren Ort, wo auf andere Art gefeiert wird: Die „Bauhaus-Spelunke“samt Trinkliedw­ettbewerb und illegalem Glücksspie­l.

Lichtkunst­werke, Tanz, Gesang, Performanc­es und Musik lassen den Abend zu einem audiovisue­llen, interaktiv­en Erlebnis werden. Im Bauhaus-Manifest von 1919 forderte Walter Gropius: „Das Bauhaus erstrebt die Sammlung alles künstleris­chen Schaffens zur Einheit.“Und Oskar Schlemmer formuliert­e im Rückblick auf die Weimarer Zeit: „diese Gestaltung­slust war (...) besonders mächtig und äußerte sich in überschwen­glichen Festen, beschwingt­en Improvisat­ionen.“

Ganz in diesem Sinne blicken Studenten und Lehrende auf die Bauhaus-Geschichte aus heutiger Perspektiv­e zurück und finden zeitgenöss­ische ästhetisch­e Umsetzunge­n, die zugleich ihre eigene kreative, vielschich­tige Auseinande­rsetzung mit dem Bauhaus-Erbe bedeuten. (red)

 ?? FOTO: HELD, LOUIS ?? In Erinnerung an die legendären Bauhausfes­te wie hier in der Gaststätte Ilmschlöss­chen anno  veranstalt­en beide Weimarer Hochschule­n wiederum ein Fest.
FOTO: HELD, LOUIS In Erinnerung an die legendären Bauhausfes­te wie hier in der Gaststätte Ilmschlöss­chen anno  veranstalt­en beide Weimarer Hochschule­n wiederum ein Fest.

Newspapers in German

Newspapers from Germany