Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Zehntausende Thüringer treten für Kommunalparlamente an
Bei der Europawahl nutzten so viele Menschen die Briefwahl wie noch nie
Erfurt. Fast 64.000 Thüringer bewerben sich am 26. Mai um ein Mandat in den Kommunalparlamenten. Insgesamt seien 8146 Sitze in den Kreistagen, Stadt- und Gemeinderäten zu vergeben, teilt Landeswahlleiter Günter Krombholz mit. Zudem werden 42 Bürgermeister in Städten und Gemeinden gewählt, darunter 20 hauptamtliche Stadtoberhäupter.
Unter den 74 Bürgermeisterkandidaten sind viele, die für Bürgerinitiativen, Wählergemeinschaften oder als Einzelbewerber ins Rennen gehen. Die CDU stellt 17 Kandidaten, die Linke zwei und die SPD drei, die FDP einen. AfD und Grüne beteiligen sich nicht mit eigenen Kandidaten an den Bürgermeisterwahlen. Bei den Kommunalwahlen, die zusammen mit der Abstimmung über das Europaparlament stattfinden, sind 1,75 Millionen Thüringer zur Stimmabgabe aufgerufen.
Bei der Europawahl gibt es in Thüringen so viele Briefwähler wie noch nie. Bisher hätten 161.000 Wahlberechtigte Briefwahlunterlagen angefordert. Das seien rund 50.000 mehr als bei der Europawahl 2014 und der höchste Wert seit 1994 im Freistaat.
Zehn Tage vor dem Wahltermin hätten damit 9,2 Prozent der Wahlberechtigten diesen Weg der Stimmabgabe genutzt. Vor fünf Jahren habe der Anteil der Briefwähler zu diesem Zeitpunkt bei 6,9 Prozent gelegen, sagt Krombholz.
Von den beantragten Wahlunterlagen seien bereits 37 Prozent an die Gemeinden zurückgeschickt oder abgegeben worden. Allerdings gebe es bei der Nutzung der Briefwahl große regionale Unterschiede.
Einen überdurchschnittlich hohen Anteil mit 14,1 beziehungsweise 12,4 Prozent gebe es in Jena und im Ilm-Kreis, vergleichsweise niedrig sei der Anteil mit 6,0 beziehungsweise 4,4 Prozent in den Kreisen Hildburghausen und Sömmerda.
Der Landeswahlleiter Günter Krombholz riet dazu, Briefwahlunterlagen möglichst bald zu bestellen, damit die Stimmen bis zum Wahltag, 18 Uhr, an den jeweils angegebenen Stellen seien. Sie könnten auch bei den Gemeindeverwaltungen abgeholt und dort ausgefüllt werden. (dpa)