Thüringische Landeszeitung (Weimar)
USA setzen Huawei auf schwarze Liste
Amerikanische Unternehmen dürfen mit dem Konzern nur zusammenarbeiten, wenn die Trump-Regierung ihnen dies erlaubt
Washington. Der chinesische Telekommunikationskonzern Huawei steht seit Freitag auf der US-Liste für gebannte Unternehmen. Damit ist es US-Firmen untersagt, ohne Genehmigung der Regierung Geschäfte mit dem Netzwerkausrüster und Smartphone-Hersteller zu tätigen, kündigte Wirtschaftsminister Wilbur Ross an.
US-Präsident Donald Trump wirft Huawei vor, mit seinen Produkten könne China Spionage betreiben. Huawei weist dies zurück. Europäische Staaten lehnten die Forderung der USA ab, ebenfalls Sanktionen gegen Huawei zu erlassen.
Der chinesische Konzern kündigte an, die Entscheidung der US-Regierung anzufechten. Huawei warnte, die Sanktionen könnten Zehntausende Arbeitsplätze in den USA gefährden. Amerikanische Geschäftspartner von Huawei könnten einen ernsthaften wirtschaftlichen Schaden nehmen. Zudem werde die Zusammenarbeit und das Vertrauen in die weltweiten Lieferketten beschädigt.
Chinas Führung schlägt im Handelsstreit mit den USA unterdessen zunehmend patriotische Töne an. Der Konflikt mache das Land nur stärker und werde es nicht in die Knie zwingen, hieß es im Leitartikel von „People’s Daily“, der Zeitung der regierenden Kommunistischen Partei.
Die Entschlossenheit Chinas, die nationalen Interessen zu schützen, sei „steinhart“. „Der Handelskrieg kann China nicht zu Fall bringen“, betonen die Kommentatoren. Er werde nur das Wachstum weiter ankurbeln. Auf einer Internetplattform von Staatsmedien wurde der Vorwurf geäußert, die USA bemühten sich nicht ernsthaft um eine Fortsetzung der Handelsgespräche.
Eine Einigung im Streit der beiden größten Wirtschaftsmächte, die sich gegenseitig massiv mit Zöllen überzogen haben, ist nicht in Sicht. (rtr)