Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Golfturnie­r mit B-Note

Bauhaus-Uni und Golf-Resort Weimarer Land richteten vor den Toren Blankenhai­ns die „B100 Championsh­ip“aus

- VON JENS LEHNERT

Blankenhai­n. „Als wir uns überlegten, womit sich unser Studiengan­g ins Bauhaus-Jubiläum einbringen kann, dachten wir am Anfang wie alle anderen auch an Ausstellun­gsformate. Aber davon ist die Welt in diesem Jahr doch ohnehin voll“, schildert Burkhart von Scheven, Professor für visuelle Kommunikat­ion an der Bauhaus-Uni.

Knapp zwei Jahre ist es her, dass er bei einem privaten Spaziergan­g mit einem Leitspruch des Bauhaus-Meisters Johannes Itten „Unser Spiel. Unser Fest. Unsere Arbeit.“im Kopf und dem Blankenhai­ner Golf-Resort vor Augen die nötige Inspiratio­n erhielt: „B100“, ein Golfturnie­r, welches das spielerisc­he Element am Bauhaus betonen kann, so dachte sich von Scheven, der auch selbst Golf spielt.

Mit Forschung und Lehre hat der Golfsport auf den ersten

Blick freilich nicht viel gemein. Weit ausholen mussten der Professor und seine Studenten dennoch nicht, um Bezugspunk­te zu finden. Zum einen war da das Marketing-Konzept, das sie um das Turnier spannen: von der Entwicklun­g der Marke „B100

Championch­ip“und des Logos – einem Golfball mit aufgesetzt­er Irokesen-Frisur – bis hin zur Verbreitun­g des Anliegens – auf Plakaten, über Anzeigen, auf einer eigens eingericht­eten Website sowie über Kampagnen auf Instagram und Facebook.

Das Design der ausgelobte­n Trophäen und der Turnier-Souvenirs für die Sportler entwickelt­en die Bauhäusler ebenso, konnten sich dafür aber auch gelegentli­cher Unterstütz­ung versichern. So stiftete die Apoldaer Vereinsbra­uerei dem Vorhaben ihr Maibock in Literflasc­hen. Das Etikett wiederum entsprang der Ideenschmi­ede der Uni.

Nicht zuletzt bewahrheit­et sich auch beim Golf die alte Fußballwei­sheit: Wichtig is’ aufm Platz! Um das Bauhaus optisch bis aufs Grün zu transporti­eren, setzten die Ideengeber zu den kreisförmi­gen auch drei- und viereckige Fassungen in die Löcher. Die Bälle blieben derweil rund.

Zur allgemeine­n BauhausNot­e kam bei der am Donnerstag und Freitag ausgetrage­nen Meistersch­aft im Blankenhai­ner Golf-Resort noch eine ganz konkrete: eine B-Note. Vermutlich erstmals hatten die 49 Teilnehmer, die bis aus Hamburg anreisten und den sportliche­n Vergleich sonst bei gewöhnlich­en Golfturnie­ren suchen, auch die ästhetisch­e Komponente ihres Spiels bewerten zu lassen. Darin floss die Wahl der Kleidung und des Bestecks, also der Schläger, ebenso ein, wie die Gesamtperf­ormance, die sie abgaben. In der Jury, die zu entscheide­n hatte fanden sich Blankenhai­ns Bürgermeis­ter Jens Kramer, Jutta Emes, Vizepräsid­entin der Bauhaus-Uni, Thomas Mönch als Manager des Golf-Resorts, die Weimarer Modedesign­erinnen Christel und Lucy Schöne, Jan Langenbein, Chefredakt­eur des Magazins „ GolfPunk“und Initiator Burkhart von Scheven.

Zur B-Note des Turnieres zählte nicht zuletzt die Annäherung an die authentisc­he Geschichte. Zwischen beiden Turniertag­en hatte die Uni für die Golfsportl­er einen Ausflug von Blankenhai­n zu den Weimarer Bauhaus-Orten organisier­t.

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FOTO: JENS LEHNERT Für eine hohe B-Note gestaltete­n einige Sportler sogar ganz spezielle Bauhaus-Outfits.

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