Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Das große Finale
Neben der Meisterschaft verspricht der Kampf um vierten Champions-League-Platz in der Fußball-Bundesliga Spannung
Köln. Endlich wieder Spannung bis zum Schluss: Bei Herausforderer Borussia Dortmund wächst stündlich die Hoffnung auf das Meister-Wunder, bei Bayern München die Angst vor einem zweiten „Finale-dahoam“-Desaster. Doch nicht nur um die Meisterschaft wird ein Herzschlagfinale erwartet. Im Schatten des Meister-Showdowns geht es um das letzte zu vergebende 30-Millionen-EuroTicket: Borussia Mönchengladbach, Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt kämpfen um den letzten Champions-League-Platz. Im Rennen um die Qualifikation für die Europa League, die Halbfinalist Frankfurt diese Saison allein an Prämien 12,84 Millionen Euro in die Kassen gespült hat, sind zudem noch der VfL Wolfsburg, die TSG Hoffenheim und Werder Bremen.
„Ich habe immer gesagt, dass ich mich mit der Champions League verabschieden will“, sagt Gladbachs Trainer Dieter Hecking wild entschlossen vor seinem Abschiedsspiel gegen Borussia Dortmund. Gegen den BVB mit dem früheren BorussenCoach Lucien Favre wollen die Fohlen mit aller Macht den vierten Platz erfolgreich verteidigen. „Wir werden in den letzten 90 Minuten alles raushauen“, sagt Jonas Hofmann im kicker.
Während die Gladbacher ihr Schicksal selbst in der Hand haben, müssen Leverkusen und Frankfurt punkten und auf Ausrutscher der Konkurrenz hoffen. Da der Sechste Frankfurt beim Tabellenführer und Titelverteidiger Bayern München vor einer hohen Hürde steht, hat Bayer bei Hertha BSC (alle 15.30 Uhr/ Sky) die vermeintlich leichtere Aufgabe. Sollten Dortmund und München gewinnen, würde der Werkself sogar ein Unentschieden reichen.
Da zudem die Tordifferenz der Gladbacher lediglich um zwei Treffer besser ist als die der punktgleichen Leverkusener, könnte ein entsprechend hoher Sieg der Werkself damit Bayer selbst bei einem Gladbacher Dreier zum Sprung auf Platz vier verhelfen.
„Das ist für uns das wichtigste Spiel des Jahres“, sagt Bayers neuer Star Kai Havertz.“Sein Kapitän Lars Bender spricht vor dem Spiel im Olympiastadion von einem „positiven Druck“und Torjäger Kevin Volland von einem „geilen Gefühl“.
Frankfurt hat seinerseits die Champions League erst in den vergangenen Wochen durch das 1:6-Debakel in Leverkusen und das 0:2 gegen Mainz aus den Augen verloren. Im schlimmsten Fall können die Euro-Fighter vom Main sogar noch auf Platz acht durchgereicht werden und dann nach einer eigentlich grandiosen Saison mit leeren Händen dastehen.
Rein theoretisch hat auch der VfL Wolfsburg noch eine Chance auf Platz vier. Die Wölfe konzentrieren sich gegen den FC Augsburg auf die Verteidigung von Platz sieben, der in die Qualifikation zur Europa League führt. Auch Hoffenheim beim FSV Mainz 05 und Bremen gegen Champions-League-TeilnehmerRBLeipzigträumeninsgeheim noch von der Europa League. (sid)