Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Was ist für Sie Zuhause, Thomas Fröhlich?
Meine Arbeit hat mich in den vergangenen Jahren nach China, Indien, Russland, Kanada und Finnland geführt, um nur ei- nige Länder zu nennen. Kein Zweifel: Es gibt viele schöne Plätze auf der Welt. Aber am schönsten ist es daheim! Ich hat- te jedenfalls noch nie das Bedürfnis, irgendwo anders zu leben. Wie könnte ich das alles missen? Meine Familie und meine Freunde, den Anblick der Wartburg, das schöne Jena oder das Rudolstädter Vogelschießen, auf dem ich alljährlich in der Tradition von Goethe und Schiller eine Bratw rst verspeise... In Ilmenau bin ich bereits seit 30 Jahren zu Hause. Ich zog haben die Messgenauigkeit für das Studium hierher und bin eines Rasterkraftmikroskops inzwischen Professor an der verbessern können. Durch unse- Hochschule, an der ich selbst re Innovation wird die Messung studierte, der jetzigen TU Ilmenau. von kleinen K äften, beispielsweise 2018 erhielt eine Forschungsgruppe von Bakterien oder DNA, der TU unter präziser. Mir gefällt diese Freude meiner Leitung den Forschungs- am Experimentieren an unserer preis des Landes Thüringen. Wir Uni und dass unsere Studenten nicht nur im Hörsaal lernen, sondern aktiver Teil dieser Forschungsgruppen sind.
Eine echte Trennung von Berufsund Privatleben gibt es mei- nes Erachtens heute gar nicht mehr. Zumindest denke ich auch zu Hause über Testreihen und Ähnliches nach. Aber natürlich genieße ich meine Zeit daheim. Wir haben einen kleinen Garten, in dem wir viel anbauen. Auch ein Walnuss-, ein K rsch-, ein Pf aumen- und ein Apfelbaum stehen dort. Wegen der Höhenlage von Ilmenau gibt es zwar relativ oft eine verhagelte Blüte und wir müssen jedes Jahr aufs Neue schauen, ob diese Bäume Früchte tragen. Aber falls es dieses Jahr wieder K rschen gibt, steige ich gern hoch in den Baum, um sie zu pf ücken. Aufgezeichnet von Ariana Mirza