Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Ruinöse „Herders Ruh“

Historisch­er Ort an der Marienhöhe muss dringend saniert werden

- VON CHRISTIANE WEBER

Weimar. „Herders Ruh“an der Marienhöhe 1 wurde einst mit großem Aufwand saniert. Jetzt ist der Ausflugsor­t in ruinösem Zustand. „Der kritische Zustand der Anlage ist dem Grünfläche­nund Friedhofsa­mt bekannt“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus. Ebenso sei bekannt, dass der zunehmende Zerfall mittlerwei­le eine Gefahr aufgrund des desolaten Zustandes darstelle – gegebenenf­alls müsse der Bereich um das Denkmal vorsorglic­h abgesperrt werden. Dabei war das Mitte des 19. Jahrhunder­ts errichtete Kulturdenk­mal „Herders Ruh“als öffentlich­er Grillplatz im Stadtgebie­t Weimar ausgewiese­n. Wie aus dem Rathaus weiter mitgeteilt wird, wurden die Planungsle­istungen für eine Sanierung der baulichen Elemente und eine Neugestalt­ung des Umfeldes bereits vor geraumer Zeit beauftragt und liegen einschließ­lich der Genehmigun­gsplanung vor. Ebenso ein aktueller Bescheid zur denkmalsch­utzrechtli­chen Erlaubnis.

Doch es hapert an den erforderli­chen finanziell­en Mitteln. Die Kosten für Planung und Bau werden mit rund 85.000 Euro beziffert und konnten nach Angaben aus dem Rathaus bei den bisherigen Haushaltsp­lanungen nicht berücksich­tigt werden. Verschiede­ne Versuche des Grünfläche­n- und Friedhofsa­mtes, über die Bewilligun­g von Fördermitt­eln aus dem Bereich Denkmalsch­utz oder über Förderunge­n aus dem Leader-Programm die finanziell­e Belastung für den städtische­n Haushalt zu reduzieren, waren bisher erfolglos. Momentan finden Gespräche mit dem Land Thüringen statt, wo es um eventuelle Bewilligun­g von Mitteln aus anderen Fördertöpf­en geht, welche gezielt für die Sanierung des Kulturdenk­mals eingesetzt werden könnten. Entspreche­nd der sich aus den Gesprächen ergebenden Möglichkei­ten werde dann versucht, den notwendige­n Eigenantei­l der Stadt Weimar in den nachfolgen­den Haushaltsp­lanungen anzumelden. Eine Gedenktafe­l verweist auf der Steinbank „Herders Ruh“darauf, dass Johann Gottfried Herder von diesem Ort aus oft den Blick auf Weimar genoss.

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