Thüringische Landeszeitung (Weimar)
Ruinöse „Herders Ruh“
Historischer Ort an der Marienhöhe muss dringend saniert werden
Weimar. „Herders Ruh“an der Marienhöhe 1 wurde einst mit großem Aufwand saniert. Jetzt ist der Ausflugsort in ruinösem Zustand. „Der kritische Zustand der Anlage ist dem Grünflächenund Friedhofsamt bekannt“, heißt es auf Anfrage unserer Zeitung aus dem Rathaus. Ebenso sei bekannt, dass der zunehmende Zerfall mittlerweile eine Gefahr aufgrund des desolaten Zustandes darstelle – gegebenenfalls müsse der Bereich um das Denkmal vorsorglich abgesperrt werden. Dabei war das Mitte des 19. Jahrhunderts errichtete Kulturdenkmal „Herders Ruh“als öffentlicher Grillplatz im Stadtgebiet Weimar ausgewiesen. Wie aus dem Rathaus weiter mitgeteilt wird, wurden die Planungsleistungen für eine Sanierung der baulichen Elemente und eine Neugestaltung des Umfeldes bereits vor geraumer Zeit beauftragt und liegen einschließlich der Genehmigungsplanung vor. Ebenso ein aktueller Bescheid zur denkmalschutzrechtlichen Erlaubnis.
Doch es hapert an den erforderlichen finanziellen Mitteln. Die Kosten für Planung und Bau werden mit rund 85.000 Euro beziffert und konnten nach Angaben aus dem Rathaus bei den bisherigen Haushaltsplanungen nicht berücksichtigt werden. Verschiedene Versuche des Grünflächen- und Friedhofsamtes, über die Bewilligung von Fördermitteln aus dem Bereich Denkmalschutz oder über Förderungen aus dem Leader-Programm die finanzielle Belastung für den städtischen Haushalt zu reduzieren, waren bisher erfolglos. Momentan finden Gespräche mit dem Land Thüringen statt, wo es um eventuelle Bewilligung von Mitteln aus anderen Fördertöpfen geht, welche gezielt für die Sanierung des Kulturdenkmals eingesetzt werden könnten. Entsprechend der sich aus den Gesprächen ergebenden Möglichkeiten werde dann versucht, den notwendigen Eigenanteil der Stadt Weimar in den nachfolgenden Haushaltsplanungen anzumelden. Eine Gedenktafel verweist auf der Steinbank „Herders Ruh“darauf, dass Johann Gottfried Herder von diesem Ort aus oft den Blick auf Weimar genoss.