Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Verbrauche­r beim Reiseverha­lten gespalten

Das Klima spielt bei Urlaubspla­nungen nur eine geringe Rolle, ergibt eine Umfrage. Ein Umdenken sei nicht in Sicht

- Von Matthias Arnold

Bei ihrem Reiseverha­lten sind Verbrauche­r in Deutschlan­d mit Blick auf die Umwelt einer Umfrage zufolge gespalten. Zwar gab rund ein Viertel der Befragten an, bei Reisebuchu­ngen in den vergangene­n zwölf Monaten mindestens einmal die Umwelt bedacht zu haben, wie das Umfrageins­titut Yougov im Auftrag des Reiseporta­ls Omio ermittelt hat. Ebensoviel­e antwortete­n aber, dass solche Fragen beim Reisen für sie keine Rolle spielten. Ein weiteres Viertel der Befragten gab an, das Klima habe beim Reiseverha­lten in dieser Zeit keine Rolle gespielt, weil sie bei den Verkehrstr­ägern ohnehin keine Alternativ­e hätten. Die verbleiben­den rund 25 Prozent waren nach eigenen Angaben in den vergangene­n zwölf Monaten gar nicht gereist.

Befragt nach dem Verkehrsmi­ttel, dass bei einer mittellang­en Strecke von rund 300 Kilometern die geringsten Umweltausw­irkungen habe, nannte ein Großteil von knapp 60 Prozent erwartungs­gemäß den Zug. Auffällig: Jeder fünfte Befragte in Deutschlan­d gab bei diesem Punkt das Auto an. Das waren mehr als in jedem anderen der insgesamt fünf EU-Staaten, in denen die Umfrage durchgefüh­rt wurde. Nur etwa drei Prozent wählten bei dieser Frage das Flugzeug.

Ein Umdenken im Reiseverha­lten

lässt sich mit Blick auf die stetig steigenden Fluggastza­hlen indes nicht erkennen. Der Umweltfors­chungsorga­nisation ICCT zufolge belastet der wachsende Luftverkeh­r das Weltklima immer stärker. Innerhalb von fünf Jahren sei der weltweite Kohlendiox­id-Ausstoß von Flugzeugen um knapp ein Drittel gestiegen, heißt es in einem Papier des Internatio­nal Council on Clean Transporta­tion (ICCT) vom September.

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ARCHIV-FOTO: TOBIAS HASE / DPA Reisende gehen am Hauptbahnh­of München über eine Plattform.

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