Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Lob trotz Dämpfer

Nach dem 1:2 gegen Leverkusen winkt Bayern-Coach Flick eine längere Amtszeit

- Von Christian Kunz

Die „Bayern Bazis Romantisch­e Straße“bejubelten Hansi Flick auch nach der ersten Niederlage, Vorstandsc­hef Karl-Heinz Rummenigge stellte sogar eine längere Amtszeit in Aussicht. „Wir haben mit ihm und in ihm einen Trainer, der gut zur Mannschaft passt“, würdigte Rummenigge den Coach am ersten Advent. „Wir haben verabredet, dass wir erstmal bis Winter weitermach­en. Dann setzen wir uns nach dem letzten Spiel mit ihm gemeinsam hin, werden das besprechen und machen möglicherw­eise auch darüber hinaus weiter.“

Nach vier Siegen mit 16:0 Toren verhagelte das 1:2 gegen Bayer Leverkusen einigen Münchner Profis erstmal die Laune. Bei den Fan-Treffen in Österreich oder Südtirol, aber vor allem in Bayern war die Stimmung wieder besser. Flick wurde mit Riesenbeif­all und der Champions-League-Hymne in Feuchtwang­en begrüßt, ließ sich mit dem Bauernball­ett fotografie­ren. Der 54Jährige äußerte am Sonntag die Hoffnung, die Anhänger noch „lange und oft“im Stadion zu sehen.

Und das bis zum Saisonende als Bayern-Trainer? Gut möglich, denn trotz der Premieren-Niederlage stimmte Vorstandsc­hef Rummenigge eine weitere Lobeshymne auf den neuen Münchner Trainer-Liebling an. „Das Wichtigste ist die Spielquali­tät, ist der Matchplan und das stimmt bei Hansi Flick. Deshalb ist bei mir auch nach dem Spiel keine Veränderun­g in der Bewertung festzustel­len“, sagte Rummenigge.

Rummenigge war am Tag nach der Niederlage mit Münchner Chancenwuc­her weiter zuversicht­lich, dass der Rückschlag auf dem Weg zur Herbstmeis­terschaft nichts am grundsätzl­ichen Aufschwung unter dem Nachfolger von Niko Kovac ändert. „Es ist wichtig, dass wir uns durch die drei nicht gewonnenen Punkte nicht zu sehr aus der Bahn werfen lassen und weiter machen mit der Spielquali­tät“, sagte Rummenigge.

Auch Thomas Müller konnte am Sonntag wieder scherzen, als er die Blaskapell­e beim Fanclub „Red Kinis ‘99“dirigierte. Trotz des ersten

Bundesliga-Tors nach acht Monaten und 21 Spielen war er am Vorabend besonders frustriert. „Das Tor hätte ich mir gerne gespart“, meinte ein mürrischer Müller. Sein zwischenze­itlicher Ausgleich war gegen den Doppelpack durch Leverkusen­s Leon Bailey zu wenig. Müller haderte mit einer „nie da gewesenen Ineffizien­z“vor dem gegnerisch­en Tor.

Dass der Ball nur vier Tage nach dem Lewandowsk­i-Viererpack in der Champions League beim 6:0 in Belgrad nicht öfter ins Tor wollte, konnte sich auch der Münchner Trainer nicht erklären. „Man kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen, was Einsatz, Kreativitä­t, Spielfreud­e angeht. Aber es ist natürlich ärgerlich, wenn du nach einem solchen Spiel ohne Punkte dastehst“, sagte Flick.

Durch die dritte Saisonplei­te ist die Münchner Aufholjagd zunächst einmal gestoppt. „Wir wollten idealerwei­se zu Weihnachte­n von ganz oben grüßen. Das ist etwas schwierige­r geworden“, räumte Rummenigge eine Woche vor dem Topspiel gegen Gladbach ein. „Aber wenn wir so spielen, wie gegen Leverkusen, werden wir in Mönchengla­dbach was mitnehmen.“

 ?? FOTO: SEBASTIAN WIDMANN / GETTY IMAGES ?? lukas Hradecky hält den sieg fest. der Bayer-schlussman­n wurde von den Münchnern, hier mit Kingsley Coman (vorn), nur einmal bezwungen. Zu wenig für einen Punkterfol­g der Bayern.
FOTO: SEBASTIAN WIDMANN / GETTY IMAGES lukas Hradecky hält den sieg fest. der Bayer-schlussman­n wurde von den Münchnern, hier mit Kingsley Coman (vorn), nur einmal bezwungen. Zu wenig für einen Punkterfol­g der Bayern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany