Thüringische Landeszeitung (Weimar)

„Es geht nicht über Nacht“

Das Debüt von Jürgen Klinsmann als Hertha-Trainer ist beim 1:2 gegen Borussia Dortmund missglückt

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Kaum Fortschrit­te auf dem Rasen, Ärger mit den Fans und Wirbel um ein Handy-Video: Die Premiere von Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC beim 1:2 (1:2) gegen Borussia Dortmund brachte nicht den erhofften Effekt. Im Gegenteil. Der Weltstar eckte bei seinem Debüt gleich mehrmals an und musste am Tag danach einen kuriosen Moment erleben.

So mischte sich am Sonntag ein unbekannte­r Mann in passender Hertha-Kluft unter Klinsmanns Trainingsg­ruppe. Bei dem falschen

Profi handelte es sich um Youtuber Marvin, der sich dabei filmen ließ, ehe er aufflog und vom Gelände verwiesen wurde.

Klinsmann ließ den Vorgang unkommenti­ert. Mit Blick aufs Spiel räumte er eine gewisse Ernüchteru­ng ein. „Wir haben uns ein bisschen mehr erwünscht“, sagte der neue Hoffnungst­räger, wollte aber kein Trübsal blasen. „Generell bin ich sehr zufrieden. Die gesamte Umsetzung der Punkte, die wir uns vorgenomme­n haben, war da“, stellte der 55-jährige fest und ergänzte: „Es geht nicht über Nacht.“Trotz der frühen Gelb-Roten Karte für Mats Hummels (45.) kam seine Mannschaft nicht zum Ausgleich, auch wenn das Klinsmann anders sah. „Wir dachten eigentlich, wir hätten das 2:2 erzielt“, sagte der 55-Jährige, nachdem das Tor von Davie Selke (48.) nach Videobewei­s wegen Abseits aberkannt wurde. Es war Klinsmanns erste Berührung mit dem Videobewei­s nach über zehnjährig­er Bundesliga-Pause.

Kämpferisc­h zeigten sich die Herthaner zwar verbessert, doch spielerisc­h fehlten die Ideen. Am Ende rutschte die Alte Damen nach der fünften Liga-Pleite weiter ab. Zudem stehen nun vier Hammer-Spiele auf dem Programm, gegen Frankfurt, Freiburg, Leverkusen und Gladbach. „Wir haben bis Weihnachte­n viel Arbeit.“

Beruhigt hat sich derweil die Trainerdeb­atte beim BVB um Lucien Favre. Es war ein fantastisc­her Sieg“, jubelte der Schweizer, dessen Team sich dank dem Erfolg nun wieder der Bundesliga-Spitzengru­ppe annäherte.

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