Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Knapp vorbei am Podest

Biathletin­nen Preuß und Herrmann mit gutem Weltcup-Auftakt im Einzelrenn­en

- Von Nicolas Reimer

Laura Dahlmeier drückte in der Heimat ganz fest die Daumen. „Lasst es krachen“, lautete die Botschaft der langjährig­en Biathlon-Königin ins schwedisch­e Östersund.

So ganz reichte es aber trotz der guten Wünsche nicht zum ersten Podestplat­z in den Einzelrenn­en: Franziska Preuß (Haag) belegte im Sprint über 7,5 Kilometer den undankbare­n vierten Rang, Verfolgung­s-Weltmeiste­rin Denise Herrmann (Oberwiesen­thal) wurde Sechste. Bei den Männern setzte Johannes Kühn (Reit im Winkl) als Sechster im Sprint über 10 Kilometer ein Achtungsze­ichen. Entspreche­nd überwog die Freude über einen weitgehend gelungenen Start. „Fürs Erste sind wir zufrieden“, sagte Disziplint­rainer Florian Steirer in der ARD. Das Team habe einen „ordentlich­en Job“gemacht.

„Ich bin mit null Fehlern durchgekom­men, das freut mich extrem“, betonte Preuß. Die 25-Jährige hatte bereits an der Seite von Erik Lesser (Frankenhai­n) in der Single-MixedStaff­el auf Rang zwei für Jubel gesorgt. Auch Herrmann, die als neue Frontfrau in die großen Fußstapfen der siebenmali­gen Weltmeiste­rin Dahlmeier treten soll, war mit dem Auftakt „ganz zufrieden“. Allerdings habe sie sich beim Laufen ungewohnt schwer getan, sagte die 30Jährige: „Ich habe nicht so zünden können.“Dafür zündete Dorothea Wierer aus Italien mal wieder den Turbo. Die Gesamtwelt­cupsiegeri­n des vergangene­n Winters triumphier­te nach einer Strafrunde in 19:48,5 Minuten vor Marte Olsbu Röiseland aus Norwegen (2/8,6 Sekunden zurück) und Marketa Davidova (Tschechien/0/11,9). Preuß hatte nach einer fehlerfrei­en Schießleis­tung 19,2 Sekunden Rückstand auf Wierer. Herrmann lag nach einem Fehler 22,1 Sekunden

zurück. Vanessa Hinz (Schliersee), Karolin Horchler, Franziska Hildebrand (beide Clausthal-Zellerfeld) und Anna Weidel (Kiefersfel­den) enttäuscht­en dagegen und verfehlten die Top-30 deutlich.

Im letzten Schießen vergibt Lesser den Sieg

Dafür machte Johannes Kühn beim Sieg von Dominator Johannes Thingnes Bö mit einer guten Leistung auf sich aufmerksam. Er sei vor dem Rennen „ziemlich nervös“gewesen, sagte Kühn, „aber meine Form passt soweit“. An Bö aus Norwegen, der vor seinem Bruder Tarje auch zum Start der neuen Saison das Maß der Dinge blieb, kam aber auch Kühn nicht heran.

Ansonsten lief bei den Startern des Deutschen Skiverband­es (DSV) ohne den angeschlag­enen Arnd Peiffer im ersten Einzelrenn­en nicht viel zusammen. Die arrivierte­n Doll (Breitnau) und Lesser (Frankenhai­n) leisteten sich gleich vier Schießfehl­er und mussten sich mit den Rängen 24 und 33 begnügen. Simon Schempp (Uhingen), der nach einer langen Verletzung­spause noch den Anschluss sucht, und Philipp Horn (Frankenhai­n) kamen auf die Plätze 32 und 57.

„Das war zäh und alles andere als zufriedens­tellend“, sagte Schempp.

Am Samstag hatten Preuß und Lesser für einen vielverspr­echenden Auftakt gesorgt. Im letzten Schießen vergab Lesser sogar den Sieg. „Was ich beim letzten Schießen gezeigt habe, ärgert mich richtig. Ich stehe da wie ein Dilettant“, sagte Lesser nach Rang zwei hinter Schweden selbstkrit­isch. Dagegen hatte die Mixed-Staffel als Siebter einen Dämpfer erlebt. Am kommenden Mittwoch und Donnerstag folgen in Östersund die Einzelrenn­en sowie am Samstag und Sonntag die Staffeln.

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FOTO: JOHAN AXELSSON / DPA Denise Herrmann (Oberwiesen­thal), die als neue Frontfrau in die großen Fußstapfen der siebenmali­gen Weltmeiste­rin Dahlmeier treten soll, wurde am Ende im schwedisch­en Östersund Sechste.

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