Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Noch eine Nummer zu groß

Die Basketball­er von Culture City Weimar unterliege­n in der Regionalli­ga dem FC Bayern München

- Von Michael Ulbrich

Marius Linartas ist fuchsteufe­lswild. Sodom und Gomorrah! – nur auf Litauisch. Der Basketball­Lehrer knöpft sich seinen eigenen Filius vor. Adomas hört brav zu, was sein alter Herr ihm mit aufs Parkett geben will. Nur mit der Umsetzung will es nicht klappen. Nicht bei ihm, nicht bei seinen Mannschaft­skameraden. Die Korbjäger von Culture City Weimar verlieren gegen den FC Bayern München III mit 69:83.

Philipp Aschenbach grient. Auch an ihm ist die offen zur Schau gestellte Unzufriede­nheit des Weimarer Trainers nicht vorbeigega­ngen. Aschenbach ist Geschäftss­tellenmita­rbeiter des neuen Basketball­Dort

Projektes; und deswegen auch prächtig dafür geeignet, die Zuschauer in der Halle am Hallenmikr­ofon zu begleiten. 72 zahlende Fans seien da, sagt er. Nun, das sei nicht mehr als ein guter Anfang, fügt Aschenbach an. Die Idee, der Goethestad­t höherklass­igen Basketball anzubieten, lasse sich eben nicht von heute auf morgen umsetzen. Das gelte fürs Drumherum genauso wie fürs Sportliche auf dem Parkett.

läuft es gar nicht. Liederlich­e Abspiele, zu wenig Spannung in der Verteidigu­ng. Am ersten Adventssam­stag ist für Culture City sportlich nichts zu holen. Schon im ersten Viertel gibt’s von den Bayern auf die Socken: 12:25. Linartas Ingrimm verstärkt sich eingedenk der Reboundsch­wäche unter dem eigenen Korb, der fehlenden Zielsicher­heit auf der anderen Seite – zur Pause liegt Weimar 31:46 hinten.

Die Kabinenpre­digt zeigt dann eine kurze Wirkung, Weimar pirscht sich auf vier Punkte heran; um dann wieder in alte Muster zu verfallen. Linartas’ Kopfschütt­eln macht klar, dass der Trainer mit dem Auftritt seines Teams gänzlich unzufriede­n ist. „Es ist heute das erste

Mal, dass wir wirklich von Beginn an nur hinterherl­aufen, es nicht schaffen, die Aufholjagd auch zu vollenden“, sagt Aschenbach. Das 69:83 am Ende ist verdient, das erkennt man in Weimar an. Und doch: Auch aus diesem Spiel könne man viel lernen. Schließlic­h habe man höhere Ziele, will eines Tages in die Pro-B, die „kleine“Zweite Liga. Der Sprung nach oben will gut vorbereite­t sein – sportlich wie wirtschaft­lich, erklärt Aschenbach.

Nach der Schlusssir­ene hascht dann doch ein kleines Lächeln ins Gesicht von Marius Linartas. „Er ist menschlich ein echt toller Typ“, sagt Aschenbach. Eben eigentlich ein ganz Lieber – und gar nicht fuchsteufe­lswild.

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FOTOS (2):JÜRGEN SCHEERE Kaum ein Durchkomme­n gab es für Weimar mit Vuk Radojicic (rechts) gegen die Münchener bayern um Mohamed Sillah
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Redebedarf: Trainer Marius linartas mit seinem Sohnemann adomas.

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