Thüringische Landeszeitung (Weimar)

Queen dankt den Helden von London

Pole hielt Täter bei Terroransc­hlag mit einem Narwal-Zahn auf und soll ausgezeich­net werden

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Weil er bei dem Terroransc­hlag in London den Attentäter mit dem Stoßzahn eines Narwals aufgehalte­n hat, soll ein Pole in seiner Heimat ausgezeich­net werden. Justizmini­ster Zbigniew Ziobro werde Staatspräs­ident Andrzej Duda vorschlage­n, dem Mann die Medaille für Zivilcoura­ge und Opferberei­tschaft zu verleihen, schrieb Ziobros Sprecher am Samstag auf Twitter. „Gegen den Terrorismu­s ist jede Waffe erlaubt“, kommentier­te Polens Regierungs­chef Mateusz Morawiecki auf Facebook. „Polen ist stolz auf Sie.“

Der Attentäter Usman Khan hatte am Freitag eine Frau und einen

Mann bei einer Resozialis­ierungskon­ferenz nahe der London Bridge getötet und drei weitere Menschen verletzt. Der verurteilt­e Terrorist, der vorzeitig auf freien Fuß gekommen war, wurde von Passanten überwältig­t und schließlic­h von der Polizei erschossen. Er trug einen Sprengstof­fgürtel, der sich später als Attrappe herausstel­lte. Die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) reklamiert­e den Anschlag für sich.

Britischen Medienberi­chten zufolge, handelt es sich bei dem Mann, der den Attentäter mit dem langen Stoßzahn eines Narwals in Schach hielt, um einen Polen namens Lukasz, der in London als Koch arbeitet. Er soll den Zahn von der Wand der Fishmonger’s Hall genommen haben, in der der Angriff begann. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Mann den Attentäter mit dem Walzahn traktiert, während ein anderer ihm mit dem Feuerlösch­er ins

Gesicht sprüht. Gemeinsam soll es ihnen gelungen sein, dem Attentäter zwei Messer zu entwenden, die er mit Klebeband an seinen Händen befestigt hatte.

Einer der mutigen Zivilisten soll Berichten zufolge ein zu lebenslang­er Haft verurteilt­er Mörder gewesen sein, der für die Konferenz Freigang erhalten hatte. Polizisten trennten schließlic­h die ringenden Männer und schossen auf Usman Khan, wie auf Videos zu sehen war.

Königin Elizabeth II. dankte Polizei und Rettungskr­äften und den „mutigen Personen“, die „ihr eigenes Leben aufs Spiel gesetzt haben, um anderen zu helfen“.

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FOTO: YUI MOK / DPA Spurensich­erung auf der gesperrten London Bridge.

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